Der Streit um die Inselgruppe von Senkaku zwischen China und Japan stört nicht nur die diplomatischen Beziehungen beider Länder (mehr hier), sondern lässt auch die Investitionsfreudigkeit erheblich zurückgehen. Angesichts von Brandanschlägen auf japanische Produktionsanlagen seien Anleger sehr nervös, ob sie weiter in die Region investieren sollten, berichtet der Guardian.
China und Japan haben weltweit die zweit- beziehungsweise drittgrößten Volkswirtschaften, und sind verantwortlich für ein Fünftel der weltweiten Wirtschaftsleistung. Dabei hat sich Chinas Wirtschaftswachstum innerhalb der letzten zwei Jahre von 10 auf 8 Prozent reduziert (mehr hier). Für 2012 werden 7,5 Prozent angestrebt. Gleichzeitig wuchs Chinas Bevölkerung um 6 bis 7 Prozent. Japan fokussiert den Ausbau von Wirtschaftsstandorten wie Indonesien, den Philippinen oder jetzt auch Burma. Auch Amerika und Europa üben bereits Zurückhaltung mit ihren Investitionen, vor allem aufgrund von Chinas Korruption und Produktpiraterie.
Japans wirtschaftliche Bilanz ist ebenfalls nicht so rosig. Der Import von Öl und Gas sorgt diesjährig für die zweite negative Handelsbilanz in dreißig Jahren. Der Yen steht auf einem Rekordhoch gegenüber dem Dollar und verteuert japanische Produkte auf dem Weltmarkt immens. Darüber hinaus drückt die Schuldenlast auf die japanische Volkswirtschaft, das intensive Gelddrucken der japanischen Notenbank sorgt nicht gerade für Beruhigung. Nur durch die Intervention der Notenbank konnte die Staatspleite verhindert werden (mehr hier).
Für den Internationalen Währungsfonds, der kommende Woche in Tokio tagt, bedeutet die momentane Situation zwischen den Wirtschaftsriesen neben der Eurozone eine bedrohliche Entwicklung Richtung Wachstumshemmnis und Protektionismus.