Politik

Schlechtes Image: EU startet millionenschwere PR-Kampagne

Die geplante EU-Kampagne „Europäisches Jahr der Bürgerinnen und Bürger“ soll den Bürgern die EU näher bringen. Bis zu 1,75 Millionen Euro werden dafür ausgegeben. In Zeiten des Sparkurses ein originelles Unterfangen.
22.10.2012 23:54
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Russischer Finanzexperte: Griechenland und Spanien vor der Pleite

Passend zum Sparkurs vieler Euro-Länder hat sich die EU etwas ganz Neues einfallen lassen. Morgen wird im Europäischen Parlament über einen Beschlussvorschlag zum „Europäischen Jahr der Bürgerinnen und Bürger (2013)“ abgestimmt. Auf der Website der Europäischen Kommission ist zu erfahren, dass einerseits eine „Kommunikationskampagne mit mehrsprachiger Website, Kommunikations-Toolbox, Pressemappe und Werbematerial“ geplant ist. Andererseits sind verschiedene Konferenzen und die Teilnahme an Veranstaltungen in der gesamten EU vorgesehen. Das Ganze kostet voraussichtlich 1,75 Millionen Euro.

Ziel sei es, die Menschen „über ihre Rechte und Möglichkeiten im Rahmen der EU-Bürgerschaft“ aufzuklären, sie zu Debatten anzuregen und zur „Teilnahme an Bürgerforen über die EU-Politik“ zu ermutigen. Äußerst fraglich ist, ob diese Ziele gerade in Zeiten knapper Kassen die geplanten Ausgaben rechtfertigen.

Heftige Kritik an den Plänen kam in den letzten Tagen vor allem aus Großbritannien, wo zurzeit mehr als die Hälfte der Wähler einen Austritt aus der EU befürwortet (mehr hier). Nigel Farage, Chef der euroskeptischen United Kingdom Independence Party (UKIP), ist immer wieder durch deutliche Kritik an der EU aufgefallen (hier). Zum „Jahr der Bürgerinnen und Bürger“ sagte er: „Das Geld der Steuerzahler für Eigenwerbung auszugeben, ist entsetzlich und noch ein weiterer Grund, warum wir ein Referendum über unsere Mitgliedschaft (in der EU, Anm. d. Red.) brauchen.“ Ach David Cameron beschwerte sich zuletzt über die Verschwendungssucht der EU (hier), die schon mit den unverhältnismäßigen Gehältern der EU-Beamten in die Kritik gekommen ist (mehr hier).

Weitere Themen

Moody’s stuft fünf spanische Regionen auf Ramsch-Niveau

Jeder fünfte Deutsche von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen

Bankenunion: Tschechien fürchtet Zugriff auf nationale Spareinlagen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Technologie
Technologie Mobilfunk Bahn: Empfang unterwegs verbessert sich endlich
22.02.2025

Wer im Zug telefoniert oder surft, stößt oft auf Funklöcher und langsames Internet. Jetzt verbessert eine neue Technik die Verbindung...

DWN
Politik
Politik 630 Sitze, 29 Parteien, 4.506 Kandidaten: Zahlen zur Wahl
22.02.2025

Die Bundestagswahl 2025 bringt große Veränderungen mit sich: weniger Kandidaten, ein neues Wahlrecht und eine alternde Wählerschaft. Wer...

DWN
Politik
Politik Bundestagswahl 2025: Mittelstand fordert Bürokratieabbau
22.02.2025

Der Mittelstand sieht sich von überbordender Bürokratie, hohen Steuern und steigenden Energiekosten ausgebremst. Vor der Bundestagswahl...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Feuer, Flamme und viel kaltes Wasser: Preussischer Whisky aus der Uckermark
21.02.2025

In der Uckermark brennt Cornelia Bohn ihren eigenen Whisky – als erste Frau weltweit mit eigener Destillerie. Die ehemalige DDR-Bürgerin...

DWN
Politik
Politik Bundestagswahl 2025: Kommt die Vermögenssteuer? Die neue Regierung braucht Geld
21.02.2025

Kommt nach der Wahl die Wiedereinführung der Vermögenssteuer? SPD und Grüne haben konkrete Pläne. Auch Linke und BSW streben eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen: Jeder vierte deutsche Haushalt verfügt über keinerlei Ersparnisse
21.02.2025

Einer Erhebung der Direktbank ING zufolge, verfügen 23,5 Prozent aller Deutschen über keinerlei Kapital, über das sie kurzfristig...

DWN
Panorama
Panorama Elon Musk: Trump-Berater schwenkt Kettensäge - Symbol für Bürokratieabbau
21.02.2025

Auf einer Tagung der US-Konservativen lässt sich der Tech-Milliardär Musk für seine radikalen Stellenstreichungen im Regierungsapparat...

DWN
Politik
Politik Bundestagswahl: Auslandsdeutsche können nicht rechtzeitig per Briefwahl abstimmen
21.02.2025

Mehrere Auslandsdeutsche berichten, zu spät oder bislang noch gar keine Wahlunterlagen erhalten zu haben. Nun drohen die Stimmen dieser...