Politik

Entlassungswelle in Europa: Unternehmen streichen tausende Stellen

Aus verschiedenen Branchen häufen sich die Meldungen von Stellenkürzungen. Europa drohen weitere Massenentlassungen. Die Commerzbank, Ford, Bombardier, der dänische Windturbinen-Hersteller Vestas und der Finanzkonzern ING wollen massiv an Personal sparen.
07.11.2012 15:08
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Wirtschaftsweise: Deutsche Wirtschaft steht vor dem Tiefpunkt

Viele Unternehmen aus verschiedenen Branchen planen einen gravierenden Stellenabbau in Europa. So will die Commerzbank rund 6.000 Stellen abbauen, der amerikanische Automobil-Hersteller Ford hat angekündigt Produktionsstandorte zu schließen und tausende Arbeiter in Europa zu entlassen und der dänische Windkraftanlagen-Hersteller Vestas hat vor, 6.500 Stellen zu streichen. Insgesamt rund 3.000 Arbeitsplätze stehen bei Bombardier und dem Finanzkonzern ING auf dem Spiel.

Die in Teilen verstaatlichte Commerzbank plant jede zehnte Stelle zu streichen, berichtet die Zeitung „die Zeit“. Eine entsprechende Konsolidierung könnte bis zu 6.000 Mitarbeiter den Job kosten. Damit würde der Abbau deutlich massiver ausfallen, als bisher angenommen. Derzeit arbeiten noch 56.000 Mitarbeiter bei der zweitgrößten deutschen Bank. Seit ihrer Fusion mit der Dresdner Bank hat die Commerzbank rund 9.000 Mitarbeiter entlassen.

Unterdessen hat auch der amerikanische Automobil-Hersteller Ford die Schließung von Produktionsstandorten und Stellenkürzungen in Europa bekannt gegeben. 6.200 Jobs will Ford abbauen. Der Konzern musste im dritten Quartal mit Minus 468 Millionen Dollar einen hohen Verlust für sein Europa-Geschäft ausweisen. Mit Hilfe der Restrukturierung sollen die Kosten bis 2015 um 500 Millionen Dollar reduziert werden, so Reuters. Auch die europäischen Automobil-Zulieferer planen massiv Stellen zu kürzen (hier).

Auch die Erneuerbaren-Branche bleibt von Stellenabbau-Sorgen nicht verschont. Der dänische Windmüller Vestas stoppt nicht nur Neueinstellungen, sondern will bis Ende 2013 weitere 2.000 Stellen streichen, so das Handelsblatt. Bereits in diesem Jahr hat der Konzern über 4.500 Stellen gekürzt. Momentan beschäftigt das Unternehmen noch 18.000 Mitarbeiter. Vestas reagiert damit auf ein verlustreiches Geschäft in diesem Jahr. Im dritten Quartal musste der Turbinen-Hersteller einen Verlust von 175 Millionen Euro verbuchen.

Der kanadische Luftfahrt- und Bahnkonzern Bombardier reiht sich in die Liste der Stellenkürzer ein. Weltweit will das Unternehmen 1.200 Stellen kürzen, darunter auch ein Werk in Aachen schließen. Zuvor hatte auch die Lufthansa einen Stellenabbau angekündigt (mehr hier). Damit nicht genug: Der niederländische Finanzkonzern ING will etwa 2.400 Mitarbeiter entlassen.

Weitere Themen

Streit im griechischen Parlament: Sparpaket auf der Kippe

Griechenland: Schwere Ausschreitungen erwartet

BaFin sieht große Risiken bei deutschen Banken

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...