Politik

Von wegen Bankenferne: Steinbrück wollte Hedgefonds-Mann als Berater anheuern

Die nächste Blamage für den SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück: Der wegen seiner Millionen-Honorare in die Kritik geratene Steinbrück verliert noch vor dessen Dienstantritt seinen Internet-Berater: Roman Maria Koidl hatte zuvor aggressive Hedge-Fonds bei ihrer Kommunikation beraten.
21.11.2012 17:05
Lesezeit: 1 min

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Peer Steinbrück hatte stets beteuert, dass er für das viele Geld, welches er von den Banken für seine Vorträge kommt, diese vor allem beschimpfe. Mag sein.

Aber Steinbrück, der schon als Finanzminister stets eine angenehme Nähe zu den Banken gepflegt hatte - wie seine Vorgänger im übrigen auch - hat doch gerade inhaltlich offenkundig nicht ganz die große Distanz zu den SPD-Lieblingsfeinden.

Dies äußerst sich in einer kuriosen Personalie: Steinbrück wollte den Medienberater Roman Maria Koidl für seine Internetkommunikation verpflichten. Nun kam raus: Koidl arbeitete zuvor für den als sehr aggressiv bekannten Hedge Fonds Cerberus und den weniger gefürchteten Fund Värde Partners Europe gearbeitet.

Koidl brach nun die Verhandlungen ab und zog seine Unterschrift zurück, weil er seinen Ruf nicht beschädigen will.

Steinbrück macht sich offenbar weniger Sorgen um seinen Ruf und will vermutlich seiner aggressiven Kommunikationssttrategie treubleiben (hier). Vermutlich wird er, wenn er gefragt wird, wie er auf einen Mann aus dem Milieu der Schattenbanken kommt, dass die SPD seit Jahren mit energischen Lippenbekenntnissen regulieren wird, sagen, er habe "es einfach verschwitzt", daran zu denken, Herrn Koidl nach seiner Vergangenheit zu befragen.

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