Deutschland

Billigere Löhne: VW will künftig mehr Werke in China betreiben

Lesezeit: 1 min
23.11.2012 13:46
Bis zum Jahr 2015 will VW knapp 10 Milliarden Euro in den Bau weiterer Werke in China stecken. Für die deutsche Volkswirtschaft sind das schlechte Neuigkeiten. Der Automobilindustrie kann durch Auslagerungen ein ähnliches Fiasko wie in Frankreich drohen.
Billigere Löhne: VW will künftig mehr Werke in China betreiben

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

In den nächsten vier Jahren will VW seine Investitionen in China steigern: Insgesamt 9,8 Milliarden Euro sollen für den Bau von vier weiteren Fabriken in der Volksrepublik bis ins Jahr 2015 aufgebracht werden. Die Investitionen sind Teil einer Strategie, in der die Produktion von Volkswagen auf dem chinesischen Markt bis 2018 rund vier Millionen Fahrzeuge pro Jahr betragen soll, wie China Daily berichtet.

Für die deutsche Automobilindustrie kann das einen weiteren Rückgang der Aufträge bedeuten. Wenn künftig mehr Fahrzeuge in China produziert werden, besteht die Gefahr, dass deutsche Werke nicht mehr mit voller Auslastung arbeiten. Daimler hat bis Ende des Jahres die Auslastung seiner Werke heruntergefahren (hier).

In China sind die Lohnkosten erheblich günstiger. Die in China produzierten Fahrzeuge seien jedoch ausschließlich für den chinesischen Markt bestimmt, versichert VW Konzernsprecher Eric Felber den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. „Mit 60 Prozent wird mehr als die Hälfte der Mittel in Deutschland eingesetzt”, heißt es in einer Pressemitteilung von Volkswagen.

Welche Folgen eine Auslagerung der Produktion in Schwellenländer hat, kann am Beispiel Frankreichs abgelesen werden. In der Ära Sarkozy wurden in der Industrie hunderttausende Jobs vernichtet. Die französischen Marken Peugeot und Citroën des Konzerns (PSA) brachen anfang des Jahres um fast 30 Prozent ein (hier). Der Grundfehler der Franzosen lag darin, dass sie nur die Produktion ins Ausland verlagert hatten, jedoch nicht in der Lage waren, mit konkurrenzfähigen Modellen auch auf den asiatischen Märkten zu bestehen.


Mehr zum Thema:  
Auto >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...