Finanzen

10 Milliarden Euro-Loch: HSH Nordbank bekommt erneut Steuergelder

Lesezeit: 1 min
09.12.2012 01:01
Weitere bis zu zehn Milliarden Euro soll die Bank erhalten. Gründe für die erneute Staatshilfe sind die hohen Verluste aus der Schifffahrtsindustrie und die angehobene Kernkapitalquote. Die neue Unterstützung durch den Staat könnte aber dazu führen, dass sich die EU einschaltet und entsprechende Auflagen verlangt.
10 Milliarden Euro-Loch: HSH Nordbank bekommt erneut Steuergelder

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In der ersten Jahreshälfte ist die HSH Nordbank mit einem Fehlbetrag von 62 Millionen Euro wieder in die Verlustzone geraten (hier). Nun wird die Bank noch einmal Staatsgarantien erhalten. „Allen Beteiligten ist klar, dass eine Erhöhung des Garantierahmens die wirksamste Maßnahme zur Stärkung der Kernkapitalquote wäre", sagte ein Sprecher der Hamburger Finanzbehörde der Nachrichtenagentur Reuters. Ähnlich äußerte sich auch ein Sprecher des schleswig-holsteinischen Finanzministeriums. Hamburg und Schleswig-Holstein halten zusammen 85 Prozent der HSH-Anteile. Eine Vorentscheidung über neue Garantien in Höhe von sieben bis zehn Milliarden Euro sei bereits gefallen, berichtet zudem der Focus. „Die Bank begrüßt die Bereitschaft der Länder die Kapitalquote der Bank, wenn nötig, durch eine Garantieerhöhung zu stärken", so ein HSH-Sprecher. Von den bisherigen zehn Milliarden Euro Staatsgarantien hat die HSH Nordbank bis jetzt erst drei Milliarden Euro zurückgezahlt.

Das größte Problem der HSH Nordbank sind die in der Vergangenheit ausgegebenen Kredite zur Finanzierung von Schiffen: Die Bank ist einer der weltweit größten Schiffsfinanzierer. Doch die Schiffahrts-Branche ist stark angeschlagen und die HSH-Nordbank ist nicht die einzige deutsche Bank, die vor weiteren Verlusten in dieser Branche steht. Insgesamt drohen den zehn größten deutschen Banken Verluste in Höhe von 98 Milliarden Euro (mehr hier).

Die erneute Staatshilfe dürfte sicher auch die EU interessieren. Diese könnte sich überlegen, ein erneutes Beihilfeverfahren einzuleiten. Weitere Auflagen und Einsparungen könnte die EU als Auflagen für die neuen Gelder verordnen. Auch eine Abwicklung der Bank wäre in diesem Fall denkbar.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...