Finanzen

Gegen Hollandes Steuerplan: Gérard Depardieu flieht nach Belgien

Der Schauspieler Gérard Depardieu reiht sich ein in die wachsende Anzahl der reichen Franzosen, die ihr Heimatland verlassen. Sie wollen der neuen Reichensteuer unter Präsident Francois Hollande entkommen. Doch die Öffentlichkeit zeigt wenig Verständnis dafür, dass die Reichen versuchen, ihren Wohlstand zu verteidigen.
11.12.2012 11:17
Lesezeit: 1 min

Aktuell

Alle lachen über Barroso: Die bizarren Fotos vom Friedensnobelpreis

Der französische Schauspieler Gérard Depardieu will sein Heimatland verlassen. Er habe ein Haus im belgischen Dorf Nechin nahe der französischen Grenze gekauft, zitiert der Independent den dortigen Bürgermeister Daniel Senesael. Depardieu habe sich auch erkundigt, wie er eine belgische Aufenthaltsgenehmigung erhalten könne. Senesael sagte, in der Gegend lebten bereits circa 2.800 Franzosen, unter ihnen die Familie Mulliez, die Eigentümer der Supermarktkette Auchan und der Sportartikelkette Decathlon.

Der Hintergrund von Depardieus Flucht die Steuererhöhungen des französischen Präsidenten Francois Hollande, die vor allem auf die wohlhabenden Bürger zielen. Bürger mit einem Vermögen von mehr als 1,3 Millionen Euro sind mit einer kräftigen Reichensteuer belegt worden. In Belgien hingegen zahlen die Einwohner keine Kapitalertragssteuer beim Aktienverkauf und keine Reichensteuer.

Depardieu war einst einer der beliebtesten Schauspieler Frankreichs, bekannt unter anderem durch die Asterix-Filme, in denen er den treuherzigen Obelix spielte. Doch einige peinliche Vorfälle haben seinem Ruf geschadet. Und aufgrund der derzeitigen Stimmung in Frankreich wird seine Popularität unter dem Wohnortwechsel weiter leiden, vermutet der Independent. Erst vor einigen Monaten war Bernard Arnault, der reichste Mann Frankreichs, nach Belgien geflohen, um Hollandes Reichensteuer zu entkommen. Die französische Öffentlichkeit hatte sich nicht etwa über die Steuern, sondern über Arnaults Flucht vor diesen stark empört. In den Medien wurde der Exodus aber zum Teil auch mit Häme begleitet.

Weitere Themen:

China kauft sich im kanadischen Energie-Markt ein

Positive Bailout-Folge: Euro-Länder kaufen wieder mehr deutsche Produkte

Frankreich soll europäische Banken-Kontrolle übernehmen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ukraine-Krieg: Frieden zwischen Ukraine und Russland kann neue Aktienrallye in Europa auslösen
20.04.2025

Deutschland als größte Volkswirtschaft Europas leidet in besonderem Maße unter den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs. Hohe...

DWN
Politik
Politik Was sich im Mai ändert: Neue Namensregeln, schärferer Biomüll-Kurs und Abschied von Skype
20.04.2025

Im Mai 2025 kommen wichtige Änderungen auf Bürger zu: Neue Nachnamensregeln für Familien, strengere Biomüll-Kontrollen, digitale...

DWN
Finanzen
Finanzen Ride Them Out: Den richtigen Moment in der Börsen-Blasen-Strategie finden
20.04.2025

Die Finanzwelt steht immer wieder vor der Frage, wie man in turbulenten Zeiten richtig handelt. Dieser Artikel beleuchtet, warum es oft...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Abschottung statt Gastfreundschaft: Trumps zweite Amtszeit trifft Amerikas Tourismusindustrie
20.04.2025

Internationale Reisende meiden die USA – Fälle willkürlicher Festnahmen an den Grenzen häufen sich. Europas Touristen ziehen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Shell: Asien als Haupttreiber des LNG-Wachstums bis 2040
20.04.2025

Shell prognostiziert einen Anstieg des globalen LNG-Verbrauchs um 60 Prozent bis 2040, vor allem getrieben durch die steigende Nachfrage in...

DWN
Politik
Politik Asien-Investor: „Jetzt beginnt Trumps Schicksalsvierteljahr“
20.04.2025

Ein schwedischer Analyst in Vietnam sieht das Weiße Haus vor einem Finanzbeben – und erkennt zugleich geopolitische Chancen für...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands Brücken sind marode – reicht eine Finanzspritze aus?
20.04.2025

Deutschlands Brücken sind in einem kritischen Zustand – ein aktuelles Beispiel ist die A100-Brücke in Berlin. Die sogenannte...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft De-minimis-Ausnahme: Trump hat europäischen Unternehmen bisher ein Geschenk im Wert von 800 Dollar hinterlassen
19.04.2025

Trumps Zollpolitik ermöglicht es europäischen Unternehmen, Waren bis 800 Dollar zollfrei in die USA zu versenden. Doch Experten warnen,...