Politik

Indien: Schwere Ausschreitungen nach dem Tod von Vergewaltigungs-Opfer

Die junge Frau, die von mehreren Männern vergewaltigt worden war, ist an ihren Verletzungen gestorben. Daraufhin haben sich wieder tausende Menschen in Delhi versammelt. Den sechs im Zusammenhang mit der Vergewaltigung festgenommenen Männern wird nunmehr Mord vorgeworfen.
29.12.2012 17:21
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

Blamage für Hollande: Oberstes Gericht kippt die Reichensteuer

Die 23jährige Frau, die am 16. Dezember von mehreren Männern vergewaltigt worden war, ist Samstag an ihren Verletzungen gestorben. Daraufhin haben sich tausende Menschen in Indiens Hauptstadt Delhi zu Protesten versammelt, berichtet BBC. Seit dem Überfall auf die junge Frau am 16. Dezember hat es in Indien heftige öffentliche Proteste gegen die Behandlung von Frauen im Land gegeben. Sechs Männer sind im Zusammenhang mit der Vergewaltigung festgenommen worden, die Anklage lautet auf Mord.

Die junge Frau, deren Name nicht bekannt gemacht worden ist, war eine Medizinstudentin. Sie war mit einem Freund mit dem Bus unterwegs, um einen Film zu sehen. Die Vergewaltiger quälten die junge Frau eine Stunde lang, schlugen sie und ihren Begleiter mit Eisenstangen und warfen sie schließlich aus dem fahrenden Bus, zitierts BBC Polizeiangaben.

Am Samstag hat nun die Polizei große Teile der Innenstadt von Delhi gesperrt, mehrere Metrostationen geschlossen und die Menschen aufgefordert, nicht in die Stadt zu fahren. Hunderte Polizisten und Sondereinsatzkommandos sind im Dienst. Die Polizei hat die Bürger zur Ruhe ermahnt. Zusammenkünfte von mehr als fünf Personen sind in Delhis Innenstadt verboten worden. Tausende Demonstranten haben sich außerhalb der Innenstadt versammelt, berichtet BBC. Proteste wurden auch aus anderen indischen Städten gemeldet.

Die wütenden Medienreaktionen auf die Vergewaltigung der jungen Frau wurden begleitet von Forderungen nach Veränderungen in der indischen Gesellschaft. Nicht nur in den Straßen, sondern auch zuhause seien Frauen sexueller Gewalt ausgeliefert. Der Tod der anonymen Frau habe das Fass nun zum Überlaufen gebracht.

Die indische Heimatministerin Ratanjit Pratap Narain Singh sagte, sie sei „untröstlich“ über den Tod: „Die Regierung wird Überstunden machen, um Gesetze und Maßnahmen auf den Weg zu bringen, die sicherstellen, dass kein weiterer Bürger dieses Landes ein solches Trauma mitmachen muss.“ Diskutiert werden unter anderem mehr nächtliche Polizeikontrollen. Außerdem wolle die Regierung die Namen, Fotos und Adressen verurteilter Vergewaltiger ins Internet stellen. Die Behörden waren im Zusammenhang mit den Ermittlungen in die Kritik geraten. Zwei Polizisten sind in diesem Zusammenhang bereits vom Dienst suspendiert worden.

Weitere Themen

Keine Lösung für US-Budget-Krise: „Blutbad“ an der Wall Street

Goldman Sachs will auf japanischer Geld-Welle surfen

Investor Grundlach: 2013 beginnt eine weltweite Rezession

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...