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Stefan Tweraser, der Deutschland-Chef von Google wird vor dem Landesgericht in Wien wegen Untreue angeklagt, berichtet das österreichische Magazin Format. In seiner Zeit als Marketingchef bei Telekom Austria soll Tweraser mehr als eine halbe Million Euro von der Telekom in die eigene Tasche geschleust haben soll. Dabei soll ihm die Werbeagentur Euro-RSCG geholfen haben, deren ehemalige Chefs nun ebenfalls angeklagt werden.
„Stefan Tweraser, Gustav Eder-Neuhauser, Albert Essenther und Robert Motalik haben das Verbrechen der Untreue begangen“, zitiert Format die Anklageschrift. Bei seiner Vertragsauflösung im Jahr 2007 soll Tweraser mit seinem damaligen Chef Gernot Schieszler eine zusätzliche Abfindung von zwei Jahresgehältern ausgehandelt haben. Da ihm diese Treueprämie offiziell nicht zustand, sollte sie über die Euro-RSCG fließen, die damals von Eder-Neuhauser und Essenther geleitet wurde. Die beiden Werbegurus seien damit einverstanden gewesen.
So wurde der Telekom im Juli 2007 eine Rechnung über 585.600 Euro gestellt. Diese Scheinrechnung wurde für eine „nicht erbrachte Leistung“ mit dem Titel „Strategische Konzeption des Sponsoring-Auftrittes im Rahmen der Euro 2008“ gestellt, zitiert Format die Anklageschrift. Nach seinem Ausscheiden aus der Telekom habe Tweraser im Namen seiner neuen Firma Rechnungen an die Euro RSCG gestellt und holte sich so die 585.600 Euro zurück.
Die Angeklagten bestätigen zwar die Geldflüsse, weisen aber jede strafrechtliche Verantwortung zurück. Eder-Neuhauser gestand laut Anklage, „ein ungutes Gefühl“ gehabt zu haben. Sie wussten, dass der Deal nicht sauber war. Doch die Angst, die Telekom als Topkunden zu verlieren, sei größer gewesen, berichtet Format. Tweraser, der derzeit bei Google 350.000 Euro pro Jahr verdiene, wolle nun alles zurückzahlen. Angeschwärzt hat ihn sein ehemaliger Chef bei der Telekom Austria Gernot Schieszler, der sich als Kronzeuge selbst vor den Ermittlern zu retten versucht.
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