Politik

Forscher finden Katzen-Parasiten in Bio-Schweinefleisch

Lesezeit: 1 min
18.02.2013 00:24
Die als besonders gesund angepriesene Freilandhaltung von Schweinen birgt erhebliche gesundheitliche Risiken, gerade in sogenannten Bio-Betrieben. Ursache sind unter anderem die besseren Übertragungsmöglichkeiten für Parasiten.
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Während sich alle Welt über den Pferdefleisch-Skandal empört, zeigt sich, dass auch sogenanntes Bio-Fleisch mit erheblichen Risiken und nebenwirkungen belastet ist. Fleisch und Schinken von Freilandschweinen werden im Handel als Bio-Produkte zu hohen Preisen angeboten. Gerade die Bio-Freilandhaltung bringt ihre eigenen gesundheitlichen Risiken mit sich, berichtet Health Animal Online.

Spanische Wissenschaftler schreiben nämlich in der Fachzeitschrift Transboundary and Emerging Diseases, dass sie bei ihren Untersuchungen an Schlachtschweinen aus Freilandhaltung in den Blutproben von mehr als 73 Prozent der Tiere Hinweise auf eine Salmonelleninfektion fanden. Bei 58 Prozent der Freilandschweine fanden sich sogar Hinweise auf einen Katzenparasiten (Toxoplasma gondii).

Damit bestätigen die spanischen Forscher die Daten von US-Wissenschaftler des Agricultural Research Service. Diese hatten Blut- und Gewebeproben von Bio-Schweinen aus Freilandhaltung untersucht. In 30 von 33 Blutproben konnten dabei Antikörper gegen denselben Katzenparasiten gefunden werden. Die Wissenschaftler sehen daher ein potentiell erhöhtes gesundheitliches Risiko durch den Verzehr von Bio-Schweinefleisch.

Der Katzenparasit Toxoplasma gondii wird für eine Vielzahl von Schäden am Nervensystem und psychatrische Erkrankungen verantwortlich, zum Beispiel Hirntumone, Parkinson, und Herzmuskelentzündung.

Der Parasitologe Arwid Daugschies von der Universität Leipzig sagt, dass Parasiten bei einer weniger intensiven Haltung bessere Übertragungsmöglichkelten fänden. Zudem würden in biologisch orientierten Betrieben übliche antiparasitäre Maßnahmen mitunter nicht angewandt. Die Verbraucher sollten über die Risiken der Freilandhaltung informiert werden, sagt Daugschies.

Das sei das Mindeste - zumal die reine Ideologie nicht vor Infektionen im realen Gesundheitsbereich schützt.

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