Politik

Vorwürfe gegen Kardinal O’Brien: Neuer Sex-Skandal überschattet Papst-Wahl

Lesezeit: 1 min
24.02.2013 23:02
Nur eine Woche vor seinem Rücktritt erreichte Papst Benedikt XVI. eine neue Hiobsbotschaft: Drei Priester und ein ehemaliger Geistlicher beschuldigen den Kardinal von Edinburgh der sexuellen Übergriffe. Keith O’Brien ist einer der führenden Homosexuellen-Gegner in der Kirche.
Vorwürfe gegen Kardinal O’Brien: Neuer Sex-Skandal überschattet Papst-Wahl

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Ein neuer Sex-Skandal überschattet das Konklave, auf dem Anfang März der nächste Papst gewählt werden soll. Wie der Observer berichtet, haben vier Männer nur eine Woche vor dem Ratzinger-Rücktritt beim päpstlichen Nuntius die sofortige Entlassung des Chefs der Katholischen Kirche Schottlands, Keith O’Brien, gefordert. Der Kardinal habe sie als Priester seiner Diözese sexuell belästigt. Die Vorfälle liegen 30 Jahre zurück. Die Übergriffe seien im Anschluss an gemeinsame Nachtgebete erfolgt. Ein Sprecher der Kardinals wies die Vorwürfe zurück.

O’Brien ist der höchste katholische Würdenträger Großbritanniens. Er wird aus Altersgründen in einem Monat aus dem Amt scheiden.

Die Männer, die nun gegen ihren Chef die Vorwürfe erheben, waren teilweise jahrelang in psychologischer Behandlung. Einer von ihnen sagte, dass das Autoritätsverhältnis zwischen dem Bischof und seinen Priestern weit über das Abhängigkeitsverhältnis in einem normalen Unternehmen. Weil ein Priester im Grunde nicht zu einem anderen Arbeitgeber wechseln kann, sei der psychische Druck enorm.

O’Brien ist ein besonders radikaler Gegner der Homosexualität: Er sagte, dass eine Ehe von Gleichgeschlechtlichen die Betroffenen „physisch, geistig und spirituell Schaden“ zufügen würde. Homosexualität bezeichnete er als „unmoralisch“.

Für die katholische Kirche sind die Anschuldigungen eine weitere Belastung. Von einem langjährigen Finanzskandal um die Vatikan-Bank (hier) sowie den zahlreichen Missbrauchsfällen müssen die Kardinäle nun einen Nachfolger für Benedikt XVI. wählen. Einer derjenigen, die über den Kurs im Vatikan stimmen wird, ist Keith O‘Brien. Als Kardinal gehört er automatisch dem Konklave an.


Mehr zum Thema:  

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Bahn Infrastruktur: Rekordinvestitionen von 17 Milliarden Euro in 2024
02.01.2025

Die Deutsche Bahn investiert 2024 knapp 17 Milliarden Euro in ihre Infrastruktur – ein Rekord. Mit erneuerten Gleisen, modernisierten...

DWN
Politik
Politik US-Industriepolitik: Warum Biden und Trump unterschiedliche Wege zur Industrieankurbelung wählen
02.01.2025

Die US-Industriepolitik steht im Fokus der wirtschaftlichen Debatten zwischen Trump und Biden. Während die Biden-Regierung mit...

DWN
Politik
Politik Russland stoppt Gaslieferungen: Moldau unter Druck, Rumänien hilft aus
02.01.2025

Russland setzt Moldau mit einem Gaslieferstopp unter Druck. Vor allem Transnistrien, die prorussische Separatistenregion, spürt die Folgen...

DWN
Politik
Politik Estlink 2: Kabelschäden ohne Folgen für Anschluss an EU-Stromnetz
02.01.2025

Estlink 2: Der Ausfall des Unterseekabels sorgt für Unsicherheit in den baltischen Staaten. Dennoch bleibt die litauische Regierung...

DWN
Finanzen
Finanzen Strompreise 2025: Wie sich Kosten durch Netzentgelte und Umlagen entwickeln
02.01.2025

Strompreise 2025 bleiben ein heißes Thema: Verbraucher:innen erwarten steigende Kosten durch höhere Netzentgelte und CO2-Preise. Doch...

DWN
Politik
Politik CSU verschärft Ton in der Migrationspolitik
02.01.2025

Zur CSU-Winterklausur gehören traditionell lautstarke Forderungen an die Bundesregierung. Dieses Mal hofft die Partei, viele davon nach...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis anno 2025: Konflikte und Verschuldungen bleiben die Hauptsorgen der Anleger
02.01.2025

Die Gold-Verwalter von BullionVault in London haben mal wieder seine Kunden befragt, warum sie in Gold und Edelmetalle investieren....

DWN
Panorama
Panorama New Orleans und ein explodierter Cybertruck vor Trumps Hotel: Gibt es einen Zusammenhang?
02.01.2025

Mit voller Absicht soll der Attentäter in die Menge gerast sein und 15 Menschen getötet haben. Das FBI geht von einem Terroranschlag aus,...