Finanzen

Telekom: Neuer Chef Höttges hat Grauzonen-Erfahrung bei der Kontrolle

Der Chef der Deutschen Telekom, Rene Obermann, ist ab 2014 neuer CEO beim niederländischen Kabelbetreiber Ziggo. Bei der Telekom übernimmt mit Timotheus Höttges ein Finanzmann, der alle Regeln und Grauzonen des Finanz-Engineerings kennt.
07.03.2013 17:45
Lesezeit: 1 min

Rene Obermann hatte vor kurzem angekündigt, dass er wieder näher am operativen Geschäft tätig werden will. Ab Januar 2014 leitet der Noch-Chef der Deutschen Telekom den niederländischen Kabelbetreiber Ziggo. Ziggo ist börsennotiert, daher dürfte der Einkommens-Schock für den Telekom-Chef am Ende nicht ganz so groß sein. Auf jeden Fall erwartet Ziggo-Chairman Andy Sukawaty, dass Obermann das Unternehmen zu „Wachstum, Innovation und Marktführerschaft“ führe.

Bei der Telekom kehrt endgültig der nüchterne Alltag ein. Obermanns Nachfolger Timotheus Höttges, war stets Controller und Finanzfachmann. Höttges kommt aus der Unternehmensberatung, wo er in Hamburg bei Mummert seine Karriere begann. Als Finanz-Ingenieur wirkte er bei der Fusion der Energie-Konzerne VIAG und VEBA zur heutigen E.ON mit.

Zum guten Engineering gehören auch gute Fachkräfte: So geriet Höttges in die öffentliche Kritik, als er als Finanzvorstand der Telekom einem Bericht der FAZ zufolge bei einem Vortrag etwas unbedacht enthüllte, dass der Aufsichtsrat der Telekom ihn beauftragt hatte, einen Wirtschaftsprüfer zu ernennen. Höttges sagte, dass dieser – eigentlich ab unabhängige Instanz gedachte – Wirtschaftsprüfer ihn als Finanzvorstand „rund um die Uhr, sieben Tage die Woche“ beraten müsse – unter anderem, „um Haftungsfragen zu entgehen“. Die Bestellung des WP ist nach Aktiengesetz eigentlich Aufgabe des Aufsichtsrats. Der WP soll dem Vorstand nicht helfen, den Gesetzen zu entgehen, sondern ihn unabhängig kontrollieren.

Höttges war in den vergangen Jahren für die diversen internationalen M&A-Geschäfte zuständig. Die Telekom war zuletzt mit ihrem gescheiterten US-Engagement nicht aus den Schlagzeilen gekommen.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Italienische Luxusunternehmen: Prada übernimmt und trägt nun auch Versace
19.04.2025

Über einen möglichen Kauf war seit mehreren Monaten spekuliert worden: Der Luxuskonzern Prada schluckt den Konkurrenten Versace. Damit...

DWN
Technologie
Technologie „Mein alter Job als Softwareentwickler ist weg“ – Jentic-Chef über selbstprogrammierende KI-Agenten
19.04.2025

Der irische Tech-Unternehmer Sean Blanchfield ist überzeugt, dass KI-Agenten menschliche Programmierer und Softwareentwickler zunehmend...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt „We don’t believe in Outsourcing“ – Klöber zeigt, wie Produktion in Deutschland wieder gelingt
18.04.2025

Sitzen, aber richtig: Der Büromöbelhersteller aus Owingen setzt auf Inhouse-Produktion, recycelte Materialien und digitale Innovation –...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 und die Illusion von sicheren, langfristigen Renditen
18.04.2025

Der amerikanische Aktienmarkt befindet sich in turbulenten Zeiten. Angesichts der unvorhersehbaren Handelspolitik von Präsident Donald...

DWN
Finanzen
Finanzen Wertvoller Schmuck im Fokus: So sichern Sie Ihre teuren Schmuckstücke ab
18.04.2025

Die Absicherung wertvoller Schmuckstücke wird immer wichtiger – Hausrat reicht oft nicht aus. Experten raten zu gezieltem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen in Dänemark: Wie Sie mit etwas Hygge ein Haus günstig kaufen können
18.04.2025

Nachdem es 2023 und 2024 in Deutschland zum ersten Mal seit 2013 spürbare Wertverluste auf dem Immobilienmarkt gab, kündigten Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA: Staatsverschuldung erreicht 36,6 Billionen Dollar – wer sind die Gläubiger?
18.04.2025

Die Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten hat mit 36,6 Billionen Dollar einen neuen Höchststand erreicht und wächst in den letzten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Online-Handel unter Druck: Steigende Erwartungen, weniger Spielraum für Fehler
18.04.2025

Der digitale Handel erlebt 2025 einen Wendepunkt: Kunden erwarten Perfektion, während lokale Anbieter ums Überleben im globalen...