Deutschland

Deutsche Telekom: Extra-Gebühr für YouTube Videos?

Die Telekom drosselt den DSL-Verkehr ab einer Datenmenge von 75 GB pro Monat. Will man weiterhin Traffic-intensive Dienste wie YouTube in voller Geschwindigkeit nutzen, könnten dafür zusätzliche Gebühren fällig werden.
29.04.2013 14:04
Lesezeit: 1 min

Wer  als Telekom-Kunde YouTube-Videos sehen will, könnte in Zukunft von der Deutschen Telekom dafür zur Kasse gebeten werden. Die Deutsche Telekom schafft die Flatrate ab und deckelt den Datenverkehr. Zur Nutzung Traffic-intensiver Dienste wie YouTube müssten dann zusätzliche Pakete gebucht werden.

Die von der Telekom geplante Drosselung des Datenverkehrs im Internet hat auch Auswirkungen auf Dienste wie YouTube. Die Flatrate soll auf ein Datenvolumen von 75 Gigabyte beschränkt werden (hier). Für Nutzer, die bestimmte Traffic-intensive Dienste darüber hinaus in voller Geschwindigkeit nutzen wollen, werde die Telekom zusätzliche Tarife anbieten, berichtet das Computermagazin Chip. Das Ansehen von YouTube Videos oder die Nutzung von diversen Online-Spielen wären davon betroffen. Die Telekom verhandle derzeit mit den Anbietern von Traffic-intensiven Diensten, unter welchen Bedingungen diese Dienste von der Daten-Deckelung ausgenommen werden könnten.

Derartige volumenbegrenzte Flatrates sind bereits aus dem Mobilfunkbereich bekannt. Dort bietet die Telekom an, dass beispielsweise der umfangreiche Musik-Dienst Spotify gegen eine zusätzliche Gebühr von 10 Euro im Monat nicht auf das Inklusiv-Volumen angerechnet wird. Der Telekom-Dienst Entertain ist in jedem Fall von der Deckelung ausgenommen.  Das Unternehmen will seinen Kunden das eigene Produkt unbegrenzt und in bester Qualität zur Verfügung stellen.

Im Interview mit dem Deutschlandfunk sagte Telekom-Sprecher Philipp Blank: „Natürlich kann es sein, dass Kunden in Zukunft mehr Highspeed-Volumen brauchen. Wenn sie aber mehr Leistung möchten, werden sie auch bereit sein, mehr dafür zu bezahlen.“

Langfristig möchte die Telekom offenbar ihre Marktposition nutzen, um noch stärker von den hohen Daten-Volumina zu profitieren. Dabei werden die Kunden zur Kasse gebeten (mehr hier).

Es zeigt sich, dass das Internet vor allem einem Zweck unterworfen wird: Firmen aller Art wollen damit Geld verdienen. Der Traum vom Gratis-Internet scheint damit langsam dem Ende entgegen zu gehen - zumindest in Deutschland.

Es wäre auch zu schön gewesen, um wahr zu sein.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Start-up WeSort.AI: Wie künstliche Intelligenz die Mülltrennung revolutioniert
16.05.2025

Die Müllberge wachsen von Jahr zu Jahr, bis 2050 sollen es fast siebzig Prozent mehr Abfall sein. Die Brüder Johannes und Nathanael Laier...

DWN
Politik
Politik Zentralplanerisches Scheitern: Lukaschenkos Preiskontrolle lässt Kartoffeln verschwinden
16.05.2025

Die belarussische Regierung hat mit rigider Preiskontrolle einen der elementarsten Versorgungsbereiche des Landes destabilisiert....

DWN
Finanzen
Finanzen Philipp Vorndran: „Kaufen Sie Immobilien, Gold – und streuen Sie Ihr Vermögen global“
16.05.2025

Anleger müssen umdenken: Investitionsstratege Philipp Vorndran warnt im Gespräch mit Peter Frankl vor einem Kollaps des alten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Kleinaktionäre drängen auf Rückzug von VW-Chef Blume bei Porsche
16.05.2025

VW-Chef Blume steht zunehmend unter Druck: Kritik aus den eigenen Reihen bringt seine Doppelrolle ins Wanken. Wie lange kann er sich noch...

DWN
Finanzen
Finanzen Was sind alternative Investments? Whisky, Windpark, Private Equity – wie Sie abseits der Börse Rendite machen
16.05.2025

Alternative Investments gelten als Baustein für resiliente Portfolios. Doch was genau verbirgt sich hinter dieser Anlageklasse? Warum sie...

DWN
Politik
Politik Dobrindt: Grenzkontrollen markieren den Beginn eines Kurswechsels
16.05.2025

Innenminister Dobrindt setzt auf strengere Maßnahmen und schärfere Grenzkontrollen – ein klarer Kurswechsel in der Migrationspolitik....

DWN
Politik
Politik Grüne kritisieren Wadephuls Aussage zu Verteidigungsausgaben als "naiv"
16.05.2025

Verteidigungsausgaben sollen auf fünf Prozent steigen – ein Vorschlag, der Deutschland spaltet. Doch wie realistisch ist dieses Ziel?...

DWN
Politik
Politik Merz warnt vor Wiederbelebung von Nordstream 2 – Geheimgespräche zwischen USA und Russland
16.05.2025

Geheimgespräche zwischen Washington und Moskau über Nordstream 2 alarmieren Berlin. CDU-Chef Friedrich Merz warnt vor einer...