Politik

Prism-Leaks: NSA-Informant geht an die Öffentlichkeit

Lesezeit: 1 min
10.06.2013 10:29
Die Enthüllungen über die Überwachungsmethoden der NSA kamen von Edward Snowden. In einem Interview macht der 29-Jährige ehemalige CIA-Techniker seine Enttäuschung über die Sicherheitspolitik der Regierung öffentlich.
Prism-Leaks: NSA-Informant geht an die Öffentlichkeit

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Edward Snowden, ein 29-Jähriger ehemaliger CIA-Techniker, ist in einem Video-Interview (siehe unten) des Guardian an die Öffentlichkeit gegangen und hat sich zu den Enthüllungen über die Informationsbeschaffungs-Methoden des NSA bekannt. Snowden ist vier Jahre lang für die National Security Agency (NSA) tätig gewesen.

Snowden sagte in dem Interview, „die NSA hat eine Infrastruktur aufgebaut, mit der sie fast alles abfangen kann". Auch er selbst hätte jeden beliebigen Menschen auf der Welt abhören können – „sogar den US-Präsidenten“. Alles, was er dazu benötigt, sei eine Emailadresse, sagte der Ex-Agent. Ein Gerichtsbeschluss ist nicht erforderlich (mehr hier).

Die Enthüllung des NSA-Überwachungsprogramms PRISM machte deutlich, dass die USA auch die Bürger in Deutschland und nicht nur in den USA im großen Stil ausspionieren (hier). Dazu benutzen sie soziale Netzwerke wie Facebook, Email-Anbieter oder Suchmaschinen wie Google. Die Regierung versuchte, den Skandal lange unter der Decke zu halten. US-Präsident Barack Obama versicherte, von der Überwachungsaktion seien nur Ausländer betroffen (hier).

Snowden sagte, er könne es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren, wie mit den Daten der Menschen beim NSA umgegangen werde. Auch seinen Vorgesetzten fühlte er sich nicht mehr verpflichtet, weshalb er sein Schweigen brach: „Die Öffentlichkeit muss entscheiden, wie sie mit der Situation umgehen will, nicht ein paar Leute, die von der Regierung bezahlt werden“, so Snowden. Er müsse sich deswegen auch nicht weiter verstecken: „Ich habe nichts falsch gemacht.“

Snowden befindet sich derzeit in Hongkong und hofft auf Asyl in Island. Er ist sich sicher, dass er von den US-Geheimdiensten überwacht wird. Der ehemalige CIA-Mitarbeiter ist bestens über die Methoden der Agenten informiert. Sein Leben in den USA ist vorbei. Seine Familie musste er zurücklassen. Trotzdem steht er zu seiner Entscheidung: „Man kann nicht einfach zusehen und warten, dass jemand anderes handelt.“

via LiveLeak.com:

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...