Finanzen

Prudential: „Der Bond-Markt ist ein Desaster“

Lesezeit: 1 min
14.06.2013 11:00
Die Zahl der Unternehmen, die den Anleihenmarkt zur Finanzierung nutzen, ist drastisch eingebrochen. Viele wollten von den extrem niedrigen Zinssätzen profitieren. Doch das mögliche Ende der lockeren Geldpolitik treibt die Rendite in die Höhe. Die nächste Kreditklemme steht bevor.
Prudential: „Der Bond-Markt ist ein Desaster“

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Investoren ziehen sich derzeit nach und nach aus dem Anleihenmarkt zurück. Das spürt sowohl der Markt für Staatsanleihen als der für Unternehmensanleihen. Der Handel mit Bonds hat sich deutlich abgeschwächt, was vor allem die Unternehmen vor neue Finanzierungsschwierigkeiten stellt.

In den letzten Wochen zeigte sich, wie volatil der Anleihenmarkt ist. Die Zinsen waren trotzdem die Lage der Weltwirtschaft sich keineswegs gebessert und in vielen Ländern die Arbeitslosigkeit dramatisch stieg, extrem niedrig. Selbst einige der weltweit größten und erfolgreichsten Unternehmen wie Apple und Vodafone nutzten dies, um Milliarden Dollar zu niedrigen Zinsen zu leihen.

Doch schon ein, zwei Ereignisse rüttelten den gesamten Markt durcheinander – sowohl bei den Aktien als auch bei den Bonds. Die Fed sowie der Bank of Japan hatten angekündigt, ihre lockere Geldpolitik wieder zu drosseln. Und mit Blick auf Karlsruhe ist die Ungewissheit groß, dass sich auch die EZB wieder stärker zurücknimmt. Diese extreme Volatilität des Bonds-Marktes hat viele Investoren abgeschreckt.

„Der Bond-Markt ist momentan ein Desaster“, zitiert die FT Michael Collins von Prudential Fixed Income. „All dieses Geldleihen nur um des Geldleihens willen, nur weil die Renditen auf einem Rekordtief waren, liegt wohl hinter uns“, so Collins.

Die Zahl der Verkäufe von Unternehmensanleihen mit einer guten bis sehr guten Bonität kam in den vergangenen Monaten stark ins Wanken, als auch die Rendite für US-Staatsanleihen anzog. Aber in dieser Woche ist die Zahl der Verkäufe nahezu zum Stillpunkt gekommen. Bis Donnerstagabend waren diese Woche sichere Unternehmensanleihen im Umfang von nur 4,1 Milliarden Dollar verkauft worden. Eigentlich liegt der Wochendurchschnitt jedoch in diesem Jahr bei einem Umfang von 23,2 Milliarden Dollar. Bei den Anleihen mit der höchsten Bonität (High-Grade) lag der Wochenumsatz bei etwa 1,6 Milliarden Dollar. Bis Mitte Mai waren es jedoch wöchentlich 8,8 Milliarden Dollar.

„Die Investoren haben immer noch Geld, um es arbeiten zu lassen, aber es scheint, dass diese lieber ihre Barbestände zusammenhalten“ sagte Ed Marrinan von RBS Securities.


Mehr zum Thema:  

 

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik Frieden im Ukraine-Krieg? Selenskyj plädiert für Nato-Truppen als Sicherheitsgarantie
15.01.2025

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj möchte die Stationierung von Nato-Truppen in der Ukraine - und zwar als Sicherheitsgarantie...

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple-XRP-Prognose 2025: Die aktuelle XRP-Kursentwicklung und was Anleger jetzt wissen sollten
15.01.2025

Der XRP-Kurs, der lange Zeit von Unsicherheiten geprägt war, zeigt sich auch zu Beginn des Jahres 2025 relativ stabil - und legt aktuell...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell: Wie die Goldpreis-Entwicklung aussieht und was für Anleger jetzt wichtig ist
15.01.2025

Der Goldpreis hat in den vergangenen Wochen beeindruckende Bewegungen gezeigt. Trotz eines schwierigen Marktumfelds klettert der Goldpreis...

DWN
Politik
Politik Pete Hegseth: Trumps Verteidigungsminister blamiert sich im US-Kongress
15.01.2025

Pete Hegseth wird vermutlich bald das US-Verteidigungsministerium übernehmen. Eine Personalie, die in den USA kontrovers diskutiert wird....

DWN
Politik
Politik Klimageld Auszahlung 300 Euro - kommt es jetzt?
15.01.2025

Klimageld Auszahlung 300 Euro - ist es 2025 soweit? Das Klimageld war fest im Koalitionsvertrag der zerbrochenen Ampel-Regierung verankert....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Sorgen über steigende Anleiherenditen und Kritik an den Magnificent Seven
15.01.2025

Die Welt der Finanzmärkte ist besorgt über die steigenden Anleiherenditen, die eine Bedrohung für Aktien darstellen könnten. Ebenso...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflationsdaten USA: Verbraucherpreise im Dezember gestiegen - Dax springt auf Rekordhoch
15.01.2025

Im Dezember 2025 stiegen die US-Verbraucherpreise um 2,9 Prozent. Die Kerninflation fiel dagegen leicht, wie das US-Arbeitsministerium...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Diesel-Spritkosten schnellen nach oben - und könnten wegen Ölpreis weiter steigen
15.01.2025

In Deutschland steigen die Spritkosten. Vor allem der Liter Diesel hat sich in den letzten fünf Wochen stark verteuert. Als Ursachen macht...