Sollte die Regierung um Präsident Mohammed Mursi nicht binnen 48 Stunden den Forderungen des Volkes entsprochen haben, will das Militär einschreiten. General Abdel Fattah al-Sisi sagte, die landesweiten Aufstände in Ägypten seien ein „beispielloser Ausdruck des Volkswillens“, berichtet die FT. Damit sind die Ausschreitungen schlimmer als bei dem Sturz von Husni Mubarak 2011.
Die Ausschreitungen am Sonntag, an dem über eine Million Ägypter auf den Straßen gegen Präsident Mursi demonstrierten, forderten mindestens 16 Tote und über 780 Verletzte. Der Hauptsitz der Muslimbruderschaft wurde gestürmt und in Brand gesetzt (mehr hier). Mittlerweile haben vier Minister aus Mursis Kabinett dem Aufruf des Volkes gefolgt und sind zurückgetreten.
Mit der Ankündigung des Militärs sind die Tage Muhammed Mursis als Regierungschefs gezählt. Die Wut der Demonstranten richtet sich vor allem gegen ihn. Die wirtschaftliche Situation in Ägypten ist angespannt. Das politische System ist korrupt.
Ein Sprecher Mursis sagte, der Präsident werde nicht zurücktreten, sondern suche den Dialog mit dem Volk: Mursi habe „Fehler gemacht und ist dabei, diese Fehler zu korrigieren.“ Sollte ihm das nicht binnen 48 Stunden gelingen, droht Ägypten erneut ein Militärputsch.