Finanzen

Währungskrieg: US-Notenbank fordert mehr Inflation

Lesezeit: 1 min
14.07.2013 01:17
Die offizielle Inflationsrate von nur 1 Prozent müsse auf circa 2 Prozent erhöht werden, so Fed-Chef Bernanke. Daher will er die extrem lockere Geldpolitik fortsetzen. Doch die tatsächliche Inflation liegt schon jetzt bei mindestens 8 Prozent.
Währungskrieg: US-Notenbank fordert mehr Inflation

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die von den Behörden geschönte Inflationsstatistik dient nicht nur dazu, die verheerenden Folgen der US-Geldpolitik zu verschleiern. Die niedrigen offiziellen Inflationsraten werden auch als Argumente für eine fortgesetzte extreme Geldpolitik der US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) in Anschlag gebracht.

Fed-Chef Ben Bernanke sagte am Mittwoch, die Inflation in den USA müsse erhöht werden. Die Zentralbank werde zumindest einige Maßnahmen ihrer lockeren Geldpolitik „in absehbarer Zukunft“ beibehalten, zitiert ihn USA Today. Denn einerseits sei die Arbeitslosigkeit noch zu hoch und andererseits die Inflation zu niedrig. Beide Seiten sprächen für eine lockere Geldpolitik, so Bernanke.

Im vergangenen Monat hatte Bernanke für Aufsehen gesorgt mit seiner Aussage, die Fed werde ihre lockere Geldpolitik eventuell bis Mitte 2014 beenden. Dies würde bedeuten, dass die Zentralbank die Staatsfinanzierung mit der Notenpresse einstellt.

Mit frisch gedrucktem Geld kauft die Fed jeden Monat US-Staatsanleihen im Umfang von 85 Milliarden Dollar. So sollen die Zinskosten für die US-Regierung niedrig gehalten, denn höhere Zinsen würden den sofortigen Staatsbankrott bedeuten. Der Anteil der US-Staatsanleihen, die im Besitz der eigenen Zentralbank sind, steigt von Woche zu Woche (hier).

Eine weitere Maßnahme der Fed sind die extrem niedrigen Leitzinsen. Es war gerätselt worden, ob die US-Zentralbank diese erhöhen wird. Bernankes Forderung nach höherer Inflation zeigt allerdings in die andere Richtung: Das Gelddrucken wird weitergehen.

Die tatsächliche Inflation ist deutlich höher

Während die offizielle Inflation in den USA bei circa 1 Prozent liegt, beträgt die tatsächliche Inflation eher 8 Prozent, berichtet shadowstats.com. Die statistischen Berechnungen der Inflationsrate wurden viele Male geändert, um die Lage zu beschönigen. Doch die hohen Preise etwa für Benzin und Strom machen die tatsächliche Inflation deutlich. Auch das Gesundheitssystem und die Universitäten werden immer teurer.

Bereits im letzten Jahr zeigt der Blog The Blaze die massiven Preisänderungen zwischen 2002 und 2012 auf. In diesem Zeitraum wurden etwa Eier um 73 Prozent teurer, Kaffee um 90 Prozent und Erdnussbutter um 40 Prozent.

Problematisch an dieser Entwicklung ist nicht nur, dass der Wert des Ersparten rapide abnimmt. Die Löhne sind weit davon entfernt, sich um jährlich 8 Prozent zu erhöhen. Die meisten Bürger werden folglich immer ärmer.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...