Politik

Beppe Grillo attackiert Deutschland: „Der Teufel trägt Merkel”

Beppe Grillo sehnt die italienische Lira herbei, um die Staatsschulden durch eine Abwertung zu reduzieren. Doch stattdessen habe Italien seine Seele dem „teutonischen Teufel“ verkauft. Deutschland habe Italien durch den Euro seinen Willen aufgezwungen und handele nur im Eigeninteresse.
23.07.2013 20:23
Lesezeit: 1 min

Auf seiner Internetseite wütet Beppe Grillo, Chef der größten Oppositions-Partei M5S, gegen Deutschland und die gemeinsame Währung. Der Euro sei Italien von „starken Nationen“ wie Deutschland auferlegt worden. Deutschland hätte sich Italien damit „ökonomisch aneignen“ und durch seinen Export Ansprüche in der gemeinsamen Euro-Zone sichern wollen, schreibt Grillo auf seinem Blog.

Der Teufel trägt Merkel“ ist der Titel des Blog-Eintrages. Deutschland handele nur im eigenen Interesse und wolle seine Target-2 Salden in Höhe von 600 Milliarden Euro sichern, die von den südeuropäischen Staaten an Deutschland zurückbezahlt werden müssten.

Dabei kritisierte Grillo, dass Deutschland sich selbst nicht an die eigenen Regeln gehalten habe: Durch die Verletzung der Maastricht-Kriterien im Jahr 2003 habe Deutschland seine Strukturreformen finanziert und sich dadurch einen „komparativen Vorteil“ verschafft, so Grillo weiter. Geringe Inflation und niedrige Arbeitskosten hätten dann zu dem „boomenden“ Export Deutschlands geführt.

Durch die hohen Staatsschulden Italiens sei die italienische Politik dem Willen Deutschlands nun ausgeliefert, sagte Grillo und sehnt die Wiedereinführung der italienischen Währung Lira herbei. Durch dessen Abwertung hätte Italien aus der Schuldenfalle entkommen können, stattdessen habe es „seine Seele dem teutonischen Teufel verkauft“.

Die Ressentiments gegen Deutschland nehmen immer mehr zu. Vor dem Besuch von Bundesfinanzminister Schäuble in Athen diskutierten Politiker über die Pflicht der Deutschen, ihre Kriegsschuld an Griechenland in Form von Reparationen zu bezahlen (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...