Politik

Bailout für Peugeot: 7 Milliarden Euro aus Steuergeldern für maroden Autobauer

Die französische Regierung darf Peugeot Citroen Staatsgarantien von 7 Milliarden Euro gewähren. Der Autobauer ist angeschlagen und kann sich allein nicht mehr halten. Als Gegenleistung für die Genehmigung der EU muss Peugeot sich neu aufstellen. Der Wettbewerb werde aber nicht beeinflusst, versichert die EU.
31.07.2013 01:17
Lesezeit: 1 min

Peugeot Citroen (PSA) erhält weitere Staatsgarantien von der französischen Regierung in Höhe von sieben Milliarden Euro. Das hat die EU heute beschlossen. Peugeot braucht die Hilfe des Staates, um „weiterhin günstige Kreditraten verleihen zu können und somit mit Konkurrenten wie Volkswagen mithalten zu können“, heißt es in einem Artikel von Stephanie Bodoni and Mathieu Rosemain bei Bloomberg Businessweek.

Der internationale Wettbewerb der Automobilhersteller werde dadurch aber nicht beeinflusst, versichert die EU: „Wir sind an einer Formel angelangt, die es PSA erlaubt, sich innerhalb klarer Grenzen neu zu strukturieren“, sagte EU-Wettbewerbsminister Almunia. „Der schädliche Effekt der Konkurrenten, die keine öffentliche Unterstützung erhalten haben, ist auf ein Minimum reduziert.“

Dabei muss der französische Staat nicht zum ersten Mal einspringen, um Peugeot zu unterstützen. Bereits im Februar wurde die Genehmigung für 1,2 Milliarden Euro staatlicher Garantien der Peugeot Bank BPF erteilt, die diese dann auch erfolgreich veräußern konnte. Das Peugeot-Werk in Aulay wurde von der Regierung ebenfalls bereits mit Milliarden an Steuergeldern gerettet (hier).

Das seien „gute Nachrichten“, sagte Florent Couvreur, Börsen-Analytiker bei CM-CIC Securities, „durch die Hilfe an die Peugeot-Bank hilft der Staat effektiv dem ganzen Konzern.“ Durch die Genehmigung der EU darf Peugeot jetzt auch wieder Investitionen über 100 Millionen Euro tätigen. Der Konzern gelobt indes Besserung und will „zur Rentabilität zurückkehren“, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme. Doch noch schreibt der Konzern rote Zahlen (mehr hier).

Ohne die staatliche Hilfe wäre wäre die Konsolidierung für Peugeot viel schwieriger. Im schlimmsten Fall würde Peugeot Insolvenz anmelden müssen und viele Arbeitsplätze stünden somit auf dem Spiel. Durch die Rettung des Autobauers greifen EU und französischer Staat in den Markt ein, um das zu verhindern.

Andere Marktteilnehmer werden dadurch benachteiligt, denn auch sie haben mit einer schwachen europäischen Nachfrage nach Neufahrzeugen zu kämpfen (hier). Die Autobauer, die die Möglichkeiten besitzen, konzentrieren sich auf die wachsenden Märkte in den Schwellenländern (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Migrationsstreit im Bundestag: SPD hält sich Gang vor das Verfassungsgericht offen
31.01.2025

Der Migrationsdebatte spaltet den Bundestag. Am Freitag könnte die CDU mit ihrem "Zustrombegrenzungsgesetz" mit Unterstützung der AfD,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mittelstand: Sprachbarriere Englisch - Deutsche Unternehmen verlieren den Anschluss
31.01.2025

Ohne eine gemeinsame Sprache kann man nicht zusammenarbeiten. Deren Fehlen wird rasch zum Problem, wenn Unternehmen grenzüberschreitend...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EZB senkt Zinsen: Was das für Sparer und Hausbauer bedeutet
30.01.2025

Bereits zum fünften Mal in Folge hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen für den Euroraum gesenkt. Grund sind schlechte...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Moderna-Impfstoff: EU-Kommission unterzeichnet Vertrag über Coronavirus-Impfstoffe
30.01.2025

Die Covid-19-Pandemie beschäftigt weiterhin die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen: Die EU-Kommission hat...

DWN
Politik
Politik CDU: Umfrage zur Bundestagswahl sieht Union mit leichtem Verlust
30.01.2025

Die CDU hat laut INSA-Umfrage mit ihrem Vorstoß zu einer restriktiveren Migrationspolitik die Mehrheit der Bevölkerung auf ihrer Seite -...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft schrumpft weiter: Keine Entspannung trotz steigendem Privatkonsum
30.01.2025

Die deutsche Wirtschaft verliert weiter im internationalen Vergleich an Wettbewerbsfähigkeit. Auch im vierten Quartal 2024 sank das...

DWN
Politik
Politik Ex-Kanzlerin Merkel kritisiert Friedrich Merz: "Halte ich für falsch"
30.01.2025

Friedrich Merz und die CDU bringen zum ersten Mal einen Antrag mit Hilfe der AfD durch den Bundestag. Nun meldet sich Ex-Kanzlerin Angela...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnimmobilie kaufen: So geht es am Immobilienmarkt 2025 weiter
30.01.2025

Sie wollen eine Wohnimmobilie kaufen? Dann sollten Sie den Kaufmarkt genau im Blick behalten. Nach einem soliden Jahresauftakt herrscht...