Politik

USA stellen Syrien Ultimatum: Chemiewaffen abgeben

Lesezeit: 1 min
09.09.2013 14:04
US-Außenminister Kerry sagte, der syrische Präsident könnte einen Angriff auf sein Land verhindern, indem er seine Chemiewaffen abgibt. Doch dies sei nicht zu erwarten, so Kerry. Es sei auch gar nicht möglich.
USA stellen Syrien Ultimatum: Chemiewaffen abgeben

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Syrien  
Militär  
USA  

Am Montag stellte US-Außenminister John Kerry dem syrischen Präsidenten Bashar al-Assad ein offenbar nicht ernst gemeintes Ultimatum. Syrien solle seine Chemiewaffen abgeben. Auf seiner Europareise sucht Kerry nach Unterstützung für einen US-Angriff auf Syrien.

Auf die Frage eines Journalisten, ob der syrische Präsident Assad noch irgendetwas tun könne, um einen Angriff auf sein Land zu verhindern, sagte Kerry: „Na klar. Er könnte in der nächsten Woche seine gesamten Chemiewaffen an die internationale Gemeinschaft übergeben – alles ohne Verzögerung übergeben und die volle und totale Prüfung zulassen. Aber das wird er nicht tun und es ist auch nicht möglich.“

Kerry verteidigte den Willen der US-Regierung von Barack Obama, Syrien auch ohne ein UN-Mandat anzugreifen. „Das Risiko, wenn man nichts tut, ist größer als das Risiko, wenn man etwas tut“, zitiert ihn der Telegraph. Man könne sich nicht einfach von Syrien abwenden und schweigen. „Wir leben nun einmal in gefährlichen Zeiten, und wenn wir nicht dagegen vorgehen, werden wir noch mehr davon sehen“, so Kerry.

Der US-Außenminister sagte erneut, die syrische Regierung habe den Chemiewaffen-Einsatz zu verantworten. „Wir wissen, dass sie die Befehle zur Vorbereitung des Chemiewaffen-Angriffs gegeben haben. Wir wissen, dass sie die Truppen ausgerüstet haben. Wir wissen das, weil wir die Waffen zurückverfolgt haben. Es ist kein Zufall, dass sie im vom Regime kontrollierten Gebiet abgefeuert wurden und im Gebiet der Opposition einschlugen“, so Kerry.

„Wir wissen, dass innerhalb von Minuten nach dem Einschlag soziale Medien mit Videos überflutet wurden, die nicht gestellt sein können. Kinder, die nicht einmal mehr sprechen konnten, schwer atmeten und Krämpfe hatten.“ Kerry, der Anwalt von Beruf ist, sagte, er habe Leute mit weniger Beweisen ins Gefängnis geschickt als im Fall gegen Assad. Tatsächlich hat der Westen bisher keine belastbaren Beweise für eine Schuld Syriens an dem Giftgas-Einsatz vom 21. August vorlegen können (mehr hier).

Befürworter eines Angriffs auf Syrien treffen sich am Montagnachmittag in Washington. Präsident Obama versucht weiterhin, skeptische Politiker und die Öffentlichkeit dafür zu gewinnen. Der Angriff auf Syrien soll in nur 48 Stunden mehr Schaden verursachen als die Rebellen in zwei Jahren Bürgerkrieg. Es soll auch zu einem Flächen-Bombardement kommen (mehr hier).

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...