In der Küche werden viele kleinere elektronische Geräte wie Thermometer, Uhren oder Waagen mit Batterien betrieben. Doch eigentlich würde die Mikrowelle ausreichen, um diese Geräte mit Energie zu versorgen.
Ein Mikrowellengerät nutzt ein sogenanntes Magnetron, um elektromagnetische Wellen mit einer Wellenlänge von 12,5 Zentimetern und einer Frequenz von 2,4 Gigahertz zu erzeugen. Diese Wellen regen Wassermoleküle zur Bewegung an und erwärmen so das Essen.
Wenn ein Wellenleiter die Mikrowellen auf das Essen ausrichtet, tritt immer auch etwas Strahlung durch den Raum um die Mikrowellentür und durch das Metallnetz im Mikrowellenfenster nach draußen. Die Energie der austretenden Strahlen liegt unterhalb von 5 Milliwatt pro Quadratzentimeter und stellt somit keine Gefahr für den Menschen dar.
In Kooperation mit US-Forschern untersuchte der japanische Ingenieur Yoshihiro Kawahara den Energieaustritt bei einer Reihe von Mikrowellengeräten, berichtet NewScientist. So wollte er erkennen, wie groß die nutzbare Energie tatsächlich ist und ob sie ausreicht, um batteriebetriebene Küchengeräte zu versorgen.
Der durchschnittliche Energieaustritt der untersuchten Geräte lag bei 0,5 Milliwatt pro Quadratzentimeter. Vor der Ofentür ist somit 1 Milliwatt Energie verfügbar.
Um diese Energie nutzbar zu machen, entwarfen die Forscher einen kleinen Stromfänger, der mit einer 1 Zentimeter langen Mikrowellenantenne ausgestattet ist. „Die innerhalb von zwei Minuten aus dem Mikrowellengerät gesammelte Energie reichte aus, um einige Küchengeräte über mehrere Minuten zu betreiben“, sagte Kawahara.
Wenn man diese Geräte also in die Nähe der Mikrowelle stellt, könnten sie sich mithilfe des Stromfängers aufladen. Der Stromfänger ist auch klein genug, um in den meisten Küchengeräten Platz zu finden.