Politik

Sotschi ist tabu: Russische Polizei verhaftet norwegische Journalisten

Lesezeit: 1 min
07.11.2013 02:03
Zwei Journalisten aus Norwegen wurden bei Recherchen zu den Olympischen Spielen 2014 verhaftet. Die russische Polizei fragte die Norweger nach ihrem Lebenslauf und ihren religiösen Ansichten. Präsident Putin will saubere Spiele.
Sotschi ist tabu: Russische Polizei verhaftet norwegische Journalisten

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die russische Polizei hat zwei Journalisten eines norwegischen TV-Senders vorübergehend festgenommen. Diese berichteten über die Vorbereitungen auf die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi am Schwarzen Meer.

Innerhalb von drei Tagen wurden die Journalisten Oystein Bogen und Aage Aunes vom norwegischen Sender TV2 sechsmal von der Verkehrspolizei angehalten. Dreimal wurden sie festgenommen, berichtet die Organisation Human Rights Watch.

Die Polizei befragte die Journalisten immer wieder nicht nur zu ihren Plänen in Sotschi und zu ihren Quellen. Sie wollten auch Details über das Privatleben, den Lebenslauf und die religiösen Ansichten wissen. Ein Beamter drohte Bogen mit einer Gefängnisstrafe. Wiederholt wurde den Reportern die Kontaktaufnahme zur norwegischen Botschaft verweigert.

Jane Buchanan von Human Rights Watch sagte, das Internationale Olympische Komitee sollte eine ausführliche Erklärung von den russischen Behörden verlangen. Sie sagte:

„Tausende Reporter werden Sotschi für die Spiele besuchen, und es ist eine der zentralen Bedingungen für die Austragung der Olympischen Spiele, dass sie ohne Behinderungen und Einschüchterungen berichten können.“

Pressefreiheit ist in der Olympischen Charta ausdrücklich garantiert. Das Vorgehen der russischen Behörden steht im Gegensatz zu den Versicherungen des russischen Olympischen Komitees, die Pressefreiheit zu schützen.

Die Umgestaltung von Sotschi für die Olympischen Spiele bringt auch Probleme mit sich, die ein schlechtes Licht auf die Behörden werfen. So wurden 2.000 Familien umgesiedelt, weil ihre Wohnungen bei den Bauarbeiten zerstört wurden (mehr hier).


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...