Politik

Bundesamt: Hunderttausende Asylanträge am Jahresende unerledigt

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge schiebt weiter hunderttausende unerledigte Asylanträge vor sich her. Am Jahresende würden noch bis zu 250.000 offene Fälle bestehen. Derzeit halten sich rund eine halbe Million Personen mit abgelehntem Asylbescheid in Deutschland auf.
29.09.2016 11:46
Lesezeit: 1 min

Trotz des deutlich verringerten Flüchtlingszuzugs nach Deutschland wird die oberste Asylbehörde voraussichtlich über 200.000 unerledigte Asylanträge mit in das Jahr 2017 nehmen, berichtet Reuters. Diese Einschätzung nannte der Chef des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf), Frank-Jürgen Weise, am Donnerstag in Nürnberg. „Wir werden bis Ende des Jahres etwa 700.000 (Anträge) entscheiden“, sagte Weise. „Wir hätten dann einen Überhang von 200.000 bis 250.000 ins neue Jahr.“ Der Antragsrückstau werde weiter abgebaut: „Das wird im Frühjahr 2017 abgearbeitet sein.“

Ende August waren beim Bamf noch rund 567.500 Asylanträge unerledigt, wie das Bundesinnenministerium Anfang September in seiner monatlichen Statistik mitgeteilt hatte. Ein Grund dafür ist, dass die Zahl der Asylanträge immer noch sehr hoch ist, weil die Behörde erst jetzt viele Asylanträge von Personen aufnimmt, die schon 2015 eingereist sind. So wurden im August rund 91.300 Asylanträge eingestellt. Tatsächlich neu eingereist waren im August laut Innenministerium rund 18.150 Flüchtlinge. Ein Jahr davor waren rund 104.500 Zugänge registriert worden.

Am Stichtag 30. Juni 2016 hielten sich in Deutschland 549.209 abgelehnte Asylbewerber auf, wie die Bundesregierung in einer am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP vorliegenden Antwort auf eine Anfrage der Linken im Bundestag mitteilte. Fast drei Viertel davon leben bereits seit mehr als sechs Jahren in Deutschland.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Landtagswahlen Baden-Württemberg 2026: AfD liegt vor den Grünen – eine Partei gewinnt noch mehr
09.05.2025

Die AfD überholt erstmals laut Insa-Umfrage die grüne Partei in Baden-Württemberg, die seit 13 Jahren regiert und die größte...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Kunstmarkt: Familienangelegenheiten im Auktionshaus Lempertz - und was Unternehmer davon lernen können
09.05.2025

Lempertz in Köln ist das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Isabel Apiarius-Hanstein leitet es in sechster Generation. Erst...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Ghettobildung nimmt zu
09.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie auf Rekordkurs nach starkem Quartalsgewinn – und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag zugelegt – und im Handelsverlauf ein neues Jahreshoch erreicht. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU schlägt zurück: Diese US-Produkte stehen nun im Visier von Brüssel
09.05.2025

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Liste von US-Produkten veröffentlicht, auf die im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...