Politik

Video-Drohung: Islamisten wollen Anschlag auf Olympische Spiele verüben

Zwei Männer haben sich zu den beiden verheerenden Anschlägen in Wolgograd bekannt. In einem Video drohen sie Wladimir Putin mit weiteren Anschlägen - diesmal auf die Olympischen Spiele in Sotschi.
20.01.2014 15:39
Lesezeit: 2 min

In einem Video wird Russland mit neuen Anschlägen zu den Olympischen Spielen gedroht. Der in einem bekannten Dschihadistenforum aufgetauchte Clip zeigt zwei Männer, die sich zu den Doppelanschlägen von Wolgograd im vergangenen Dezember bekennen. Ihr nächstes Ziel sei nun Sotschi.

Vorgestellt werden die Männer in dem Video lediglich als Suleiman und Abdurakhman. Sie wollen die Anschläge mit 34 Toten im vergangenen Dezember im Namen der Gruppe Wilajat Dagestan ausgeführt und zu einer irakischen Gruppierung namens Ansar al-Sunna gehören. Bislang hatte sich zu diesen Attacken niemand bekannt. Jetzt drohen sie mit neuerlichen Attacken auf Präsident Wladimir Putins Prestigeprojekt - die Olympischen Spiele in Sotschi.

In Richtung des Präsidenten drohen sie mit Kalaschnikow-Gewehren im Anschlag auf Russisch:

„Falls die Olympischen Spiele stattfinden, werden wir Ihnen ein Geschenk für das unschuldige muslimische Blut geben, das in Afghanistan, Somalia, Syrien, in der Welt vergossen wird. Für die Touristen, die kommen werden, wird es auch ein Geschenk geben. Dies wird unsere Rache sein.“

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Es ist nicht die erste konkrete Drohung, die Olympischen Spiele mit Terroranschlägen zu sabotieren. Bereits Anfang Juli 2013 rief der tschetschenische Top-Terrorist Doku Umarow zu Anschlägen auf. Ebenfalls via Videobotschaft hatte sich der 49-Jährige zu Wort gemeldet und die Muslime des Landes aufgerufen, Attacken auf die anstehenden Olympischen Spiele zu verüben. Es gelte, so Russlands Staatsfeind Nummer eins, die Veranstaltung „Mit allen Mitteln, die Allah erlaubt“ zu verhindern. Das im Februar 2012 angeordnete Ende der Anschläge auf Zivilisten ist damit obsolet. Das Moratorium, so Umarow, werde aufgehoben.

Seit 7. Janur gleichen Sotschi und die umliegende Region einem Hochsicherheitstrakt. Alle Anlagen wurden unter Schutz gestellt. Unterstützt wird der Sicherheitsaparat durch ein weltraumgestütztes Überwachungssystem. Jeder Olympia-Gast muss sich bei den Behörden melden, wenn er sich länger als drei Tage in der Stadt aufhält. Das Gebiet um Sotschi wurde zudem in zwei Sicherheitszonen unterteilt. Zum einen gibt es eine „kontrollierte Zone“ in der Nähe von olympischen Sportstätten. Hier haben nur Personen mit Tickets Zugang, die auch ihre Identität nachweisen können. Zum anderen gibt es eine „verbotene Zone“, die einen großen Bereich rund um Sotschi einschließt. Nicht registrierte Fahrzeuge und jene, die keine gesonderte Akkreditierung haben, erhalten keinen Zugang zur Stadt. Der Verkauf von Feuerwaffen, Sprengstoff und Munition ist verboten.

Nach Ansicht des Leites des Olympischen Komitees von Russland könne derzeit nicht mehr getan werden, um die Spiele zu sichern. Die russischen Streitkräfte sind bereits in Alarmbereitschaft und rund 37.000 Mitarbeiter an Ort und Stelle, um die Sicherheit bei den Spielen zu gewährleisten.

Die Olympischen Spiele finden vom 7. bis 23. Februar statt.

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