Politik

Brosamen der Macht: Opposition bekommt mehr Geld, aber weniger Rechte

Lesezeit: 1 min
28.01.2014 12:41
Die Opposition im Bundestag soll mehr Geld erhalten, um ihrer „Kontrollfunktion nachzukommen“. Das wichtigste Recht - nämlich Untersuchungsausschüsse einzusetzen - hat die Opposition dagegen nicht erhalten.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Politik  

Union und SPD wollen den Oppositionsfraktionen im Bundestag mehr Geld zukommen lassen, damit sie ihrer Kontrollfunktion gegenüber der Regierung besser nachkommen können. Die Spitzen der Koalitionsfraktionen hätten sich darauf verständigt, dass die Geldzuweisungen der Bundestagsverwaltung pro Mitglied einer Oppositionsfraktion erhöht würden, teilte die Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD, Christine Lambrecht, mit.

Die Fraktionen von Linkspartei und Grünen hätten damit nach ihren Worten jeweils und pro Jahr etwa 300.000 Euro mehr zur Verfügung, „um die Arbeitsfähigkeit zu gewährleisten“. Damit soll das Übergewicht der Regierungsfraktionen etwas gemildert werden, die im Parlament 80 Prozent der Abgeordneten stellen.

Mit Bundestags-Präsident Norbert Lammert (CDU) wollen Union und SPD laut Lambrecht Gespräche über eine Stärkung der Oppositionsrechte etwa bei der Beantragung von Anhörungen und der Einsetzung von Untersuchungsausschüssen führen. „Wir können uns durchaus auch eine Verankerung in der Geschäftsordnung vorstellen“, sagte Lambrecht.

Lammert hatte vorgeschlagen, dass das Parlament die Oppositionsrechte per Bundestagsbeschluss stärkt, eine Änderung der Geschäftsordnung aber abgelehnt. Dies war von der Opposition als unzureichend abgelehnt worden.

Die Verhandlungen über dieses wichtigste Recht der Opposition sind noch nicht endgültig abgebrochen, doch zeigen Angela Merkel und Sigmar Gabriel wenig Interesse, der kleinen Opposition das Recht auf einen Untersuchungsausschuss zuzugestehen.

SPD und CDU hoffen, sich mit dem Taschengeld für die Opposition freigekauft zu haben. Gut möglich, dass sie damit durchkommen: Von den Grünen war in den vergangenen Wochen überhaupt nichts mehr zu hören. Die Linke versucht wenigstens ansatzweise, Kante zu zeigen - und konnte dank Markus Lanz in der Öffentlichkeit punkten.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - das Angebot der Essenskuriere ist kaum noch überschaubar. Wer am Markt letztlich bestehen wird,...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...