Politik

Fukushima: Kühlsystem fällt erneut aus

In Fukushima kam es erneut zu einem Ausfall des Kühlsystems. Arbeiter hatten bei der Bergung der Brenn-Elemente ein Kabel durchtrennt und dabei einen Brand ausgelöst. Tepco spielt den Vorfall herunter.
27.02.2014 00:01
Lesezeit: 1 min

Am Dienstag fiel am Abklingbecken 4 in Fukushima das Kühlsystem kurzzeitig aus. Grund für den Ausfall war ein durchtrenntes Kabel. Arbeiter hatten das Kabel während der Bergungsarbeiten beschädigt und einen Brand ausgelöst.

Im Abklingbecken 4 findet derzeit die Bergung von rund 1.500 unbenutzten Brenn-Elementen statt. Das Gebäude ist stark beschädigt und instabil, weshalb die riskante Operation schnell voranschreiten muss. Die Brenn-Elemente müssen dabei stetig gekühlt werden, sonst droht eine Kernschmelze (mehr hier).

Tepco spielt den Vorfall herunter. Der Brand konnte umgehend gelöscht werden und durch den Ausfall des Kühlsystems sei die kritische Temperatur von 65 Grad nicht überschritten worden, sagte ein Sprecher des Unternehmens der Japan Times.

Die Pannen am Atomkraftwerk von Fukushima mehren sich wieder. Vergangene Woche traten aus einem der Speichertanks etwa 100 Tonnen radioaktiv-verseuchtes Wasser aus (hier).

Zudem steht Tepco wegen der Manipulation von Messwerten in der Kritik. Die Betreiberfirma verschwieg kurz vor der Vergabe der Olympischen Spiele nach Tokyo erhöhte Beta-Strahlenwerte (hier).

Nun gab Tepco kleinlaut bekannt, dass 164 weitere Strahlenmessungen „signifikant unterbewertet“ wurden, wie Bloomberg berichtet. Die fehlerhaften Messwerte erstrecken sich auf den Zeitraum von April 2013 bis September 2013. Tepco wird die Messungen nun überprüfen und korrigieren müssen. Das Unternehmen hat scheinbar einen Großteil der Messungen manipuliert, um den Ernst der Lage herunterzuspielen.

„Die Fehler sind während einer Zeit aufgetreten, als die Anzahl der Messungen stark anstieg. Sie folgten auf eine Reihe von Ereignissen seit dem letzten April, unter anderem dem Grundwasser-Austritt und einem großen Leck an einem der Depottanks“, sagte Tepco in einer öffentlichen Stellungnahme.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Kommt die Wehrpflicht? Nur jeder dritte Deutsche würde heute Wehrdienst leisten
18.06.2025

Die Nato drängt: Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie soll die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Raus ist raus: Russland droht westlichen Firmen mit Rückkehr-Verbot
18.06.2025

Westliche Konzerne wollten erst raus – und nun leise zurück nach Russland? Die Regierung macht dicht: Rückkaufrechte gestrichen,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stellenabbau: Deutsche Industrie verliert in nur einem Jahr 100.000 Arbeitsplätze
18.06.2025

Die desaströse Wirtschaftspolitik der letzten Jahre führt in der Konsequenz zu immer mehr Stellenabbau in der deutschen Industrie. Vor...

DWN
Finanzen
Finanzen Silberpreis und Platinpreis explodieren – verdrängen diese Metalle bald das Gold als Krisenwährung?
18.06.2025

Der Silberpreis und der Platinpreis schießen in die Höhe – und Anleger wenden sich zunehmend vom teuren Gold ab. Droht dem einstigen...

DWN
Politik
Politik Diäten, Rente und Pflege - was sich im Juli ändert
18.06.2025

Gerade in der Urlaubszeit wäre mehr Geld auf dem Konto ein Traum: Für wen ab Juli mehr drin ist und welche Fristen Sie beachten sollten.

DWN
Politik
Politik Neuer BND-Chef wird Martin Jäger - bisher deutscher Botschafter der Ukraine
18.06.2025

Der deutsche Botschafter in der Ukraine, Martin Jäger, wird neuer Präsident des Bundesnachrichtendienstes. BND-Präsident Bruno Kahl...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Überstundenabbau: Ansammeln von Überstunden - Welche Rechte haben Arbeitgeber?
18.06.2025

Das Überstundenvolumen liegt in Deutschland, auch ohne steuerfreie Überstunden, auf einem hohen Niveau: 2024 wurden 1,2 Milliarden...

DWN
Politik
Politik Der Nahe Osten brennt – und Russland profitiert
18.06.2025

Der Konflikt zwischen Israel und dem Iran könnte Russland in die Hände spielen – durch steigende Ölpreise, geopolitische Umbrüche und...