Finanzen

Bank of Cyprus: 4 Milliarden Verlust seit der Zwangsabgabe

Lesezeit: 1 min
28.02.2014 17:45
Die Bank of Cyprus hat nach ihrer Rettung durch die Zwangsabgabe weiter 4 Milliarden Euro versenkt. Seit einem Jahr holt sich die Bank wieder frisches Geld bei der EZB.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Zyperns größte Bank gab am Freitag einen Verlust von 2,04 Milliarden Euro im Jahr 2013 bekannt. Dieser ist nur etwas geringer als der vom Jahr 2012, als massenweise faule Kredite der Bank of Cyprus ein Minus von 2,21 Milliarden Euro einbrockten. Bankchef John Hourican sprach dennoch von Fortschritten und verwies auf das Schlussquartal, in dem sich der Verlust auf 93 Millionen von 142 Millionen Euro vor Jahresfrist verringerte.

Diese "Fortschritte" werden auch von der EZB mitfinanziert: Seit einiger Zeit erhält die Bank wieder Liquidität von Mario Draghis EZB, wie die Bank mitteilt.

Das Institut stand vor einem Jahr im Fokus von Zyperns Krise vor der Pleite. Das Euro-Land sicherte sich internationale Hilfen in Höhe von zehn Milliarden Euro. Dafür muss es seinen Finanzsektor umbauen. Außerdem wurden Sparer zur Bankensanierung herangezogen. Kundeneinlagen der Bank of Cyprus blieben nur bis zu 100.000 Euro geschützt. Was darüber hinausging, musste weitgehend in Anteile an dem Geldhaus umgewandelt werden.

Bei dem sogenannten Bail-In gab es heftige Kritik an der Politik der EZB: Diese hatte die Bank mit Notkrediten (ELA) am Leben erhalten.

Die Zwangsabgabe traf vor allem mittelständischen Unternehmen. Die russischen Oligarchen brachten ihr Geld über die Londoner Filiale in Sicherheit, die die Bank zu schließen vergessen hatten. Die Banken Europas wurden rechtzeitig gewarnt und hatte einen Großteil ihrer Einlagen bereits Monate vorher abgezogen.

Wenn die Bank nun erneut in eine Schieflage gerät, sind die Anteile, zu denen die Einleger gezwungen haben, vermutlich bald so viel wert wie vor der Pleite - nämlich nichts.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Steinmeier unter Feuer: Kontroverse um Ukraine-Hilfen und Taurus-Lieferungen
30.04.2024

Bundespräsident Steinmeier steht wegen seiner Aussagen zur Ukraine-Hilfe in der Kritik. Politiker werfen ihm vor, seine Rolle nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen SAP Stellenabbau: Abfindungsangebote stehen, 2600 Jobs sollen wegfallen
30.04.2024

Im Rahmen der weltweiten Umstrukturierung von SAP sollen 2600 Arbeitsplätze in Deutschland abgebaut werden. Nun wurden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ukraine-Krieg: So ist die Lage
30.04.2024

Ukraine ruft nach dringender Militärhilfe, während tägliche Raketenangriffe weiterhin zivile Opfer fordern. Selenskyj und Stoltenberg...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Massenprotest bei Thyssenkrupp: Beschäftigte fordern Arbeitsplatzerhalt
30.04.2024

Bei Deutschlands größtem Stahlhersteller Thyssenkrupp Steel ist viel im Umbruch. Arbeitnehmervertreter fordern Standortgarantien und...

DWN
Immobilien
Immobilien Vonovia dreht das Blatt: Gewinn nach Milliardenverlust
30.04.2024

Nach einem harten Jahr meldet Deutschlands Immobiliengigant Vonovia einen beeindruckenden Gewinn – ein Wendepunkt. Seine Aktie springt...

DWN
Finanzen
Finanzen Einzelhandel erlebt Umsatzsprung: Hoffnung auf Konsumaufschwung wächst
30.04.2024

Deutschlands Einzelhandel verzeichnet den stärksten Umsatzanstieg seit über zwei Jahren, mit realen Zuwächsen und positiven Aussichten...

DWN
Technologie
Technologie Rakete eines deutschen Start-ups soll in den nächsten Tagen ins Weltall starten
30.04.2024

Elon Musk hat auch klein angefangen: Erstmals seit Jahrzehnten soll nun eine kommerzielle Trägerrakete eines deutschen Unternehmens...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschlands Wirtschaft trotzt Erwartungen: Wachstum statt Rezession im ersten Quartal
30.04.2024

Deutschlands Wirtschaft wächst trotz düsterer Prognosen: 0,2 Prozent Wachstum im ersten Quartal. Auch der Einzelhandel gibt Anlass zur...