Gemischtes

Vegetarier bekommen öfter Krebs

Wissenschaftler der Universität Graz haben herausgefunden, dass Vegetarier deutlich ungesünder leben als Fleischesser. Sie erkranken öfter an chronischen Krankheiten und haben eine geringere Lebensqualität. Selbst Menschen, die viel Fleisch essen, leben gesünder als Vegetarier.
02.03.2014 00:29
Lesezeit: 1 min

Der hohe durchschnittliche Fleischkonsum in Deutschland wird jedes Jahr kritisiert. Die Zahl der Vegetarier hat sich innerhalb der vergangenen sieben Jahre verdoppelt. Eine neue Studie der Universität Graz stellt den Trend jedoch mit Blick auf gesundheitliche Entwicklungen in Frage. Vegetarier leben ungesünder, so das Ergebnis der Studie.

Für die Studie nahmen die Wissenschaftler 1.320 Menschen unter die Lupe. Diese wurde anhand ihres Essverhaltens in vier Gruppen unterteilt: Vegetarier, Fleischesser mit viel Obst und Gemüse, Wenig-Fleischesser und Viel-Fleischesser. Einen Unterschied beim BMI, Alter, sozialem Status, Rauchverhalten und der Fitness der Teilnehmer gab es nicht.

Häufiger chronische Erkrankungen

„Alles in allem sind Vegetarier in einem schlechteren gesundheitlichen Zustand als die anderen Gruppen mit anderen Ernährungsgewohnheiten“, heißt es in der Studie. „Vegetarier berichten öfter von chronischen Krankheiten als Fleischesser, die weniger Fleisch essen.“ So leiden Vegetarier deutlich öfter unter „Allergien, Krebs und mentalen Krankheiten wie Depression und Angststörungen als die anderen  Gruppen“. Immerhin - Menschen, die viel Fleisch essen, berichten häufiger über Inkontinenz. Doch alles in allem „zeigen unsere Ergebnisse, dass Vegetarier nicht so gesund sind und öfter medizinisch behandelt werden.“ Und gleichzeitig achten sie „weniger auf gesundheitliche Vorsorge und verfügen über eine geringere Lebensqualität“, so die Wissenschaftler.

So wiesen Vegetarier öfter Krebserkrankungen auf als Viel-Fleischesser (4,8% statt 1,8%) und hatten doppelt so häufig Allergien (30,6 Prozent zu 16,7 Prozent). Beim Thema Herzinfarkte ergab sich ebenfalls ein Nachteil für Vegetarier. Bei 14 von 18 untersuchten Krankheiten waren Vegetarier weit häufiger betroffen als Viel-Fleischesser.

3,7 Prozent der deutschen Bevölkerung sind Vegetarier, gleichzeitig aber würden 13,5 Prozent der Bevölkerung sogar zu mehr Fleisch greifen, wenn es günstiger wäre, zeigte eine Studie der Universitäten Göttingen und Hohenheim zum Fleischkonsum in Deutschland. Immerhin 60 Prozent tendieren dazu, weniger Fleisch zu konsumieren. „Der Fleischkonsum nimmt mit steigendem Bildungsgrad und höherem Einkommen ab“, so Harald Grethe, Professor für Agrarpolitik an der Universität Hohenheim. Aber auch das Geschlecht spielt eine Rolle: Zwei Drittel der Vegetarier in Deutschland sind Frauen.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor dem Kassensturz: Schuldenkollaps rückt näher - was bedeutet das für die globale Wirtschaft?
19.05.2025

Die USA taumeln auf einen finanziellen Abgrund zu: Moody’s entzieht der Supermacht das Top-Rating, Investoren fliehen, und der Kongress...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis steigt nach US-Herabstufung: Wie Anleger jetzt reagieren sollten
19.05.2025

Der Goldpreis zieht nach der Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit spürbar an. Was bedeutet das für Anleger? Droht eine neue...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Fünf Jahre nach Brexit: Neuer Kurs zwischen EU und London
19.05.2025

Fünf Jahre nach dem Brexit nähern sich EU und Großbritannien wieder an – doch nicht ohne Reibung. Was bedeutet das für Handel,...

DWN
Finanzen
Finanzen ThyssenKrupp-Aktie: Vom Höhenflug zum Absturz – wie geht es jetzt weiter?
19.05.2025

Die ThyssenKrupp-Aktie hat in den vergangenen Tagen eine herbe Talfahrt erlebt. Noch vor wenigen Wochen galt das Papier als Gewinner des...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Seltene Erden: China dreht der Welt den Rohstoffhahn zu - Industrie droht der Stillstand
19.05.2025

Mitten im geopolitischen Machtpoker nutzt China seine Dominanz bei seltenen Erden als Waffe – und bringt westliche Industrien ins Wanken....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Innere Kündigung: Frühzeitig erkennen und wirksam handeln
19.05.2025

Eine Kündigung kommt in der Regel nicht einfach aus dem Nichts. Oft zeigen Mitarbeiter Anzeichen dafür, dass sie das Unternehmen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Fachkräftemangel hausgemacht: Nach Corona-Lockdown und Dauermigration fast 3 Millionen Menschen ohne Berufsabschluss
19.05.2025

Trotz immenser Zuwanderung, leere Lehrstellen und Fachkräftemangel: Fast 3 Millionen junge Erwachsene in Deutschland haben keinen...

DWN
Politik
Politik Gasfunde in der Schwarzmeerregion: Türkei meldet strategischen Energieerfolg – Erdgasvorkommen mit enormem Wert
19.05.2025

Die Türkei entdeckt im Schwarzen Meer neue Erdgasvorkommen von enormem Wert. Der Fund unterstreicht Ankaras anhaltenden Kurs in Richtung...