Finanzen

Ukraine: Österreichs Banken müssen mit massiven Verlusten rechnen

Österreichische Banken haben europaweit das höchste Auslands-Investment in der Ukraine. Die Folgen der Krim-Krise spüren die Institute bereits. Die Erste Bank musste einen Gewinn-Einbruch von 87 Prozent hinnehmen.
05.03.2014 00:02
Lesezeit: 1 min

Durch den Konflikt auf der Krim geraten europaweit die Banken unter Druck. Österreichische Institute sind aufgrund ihrer Aktivität in Osteuropa besonders stark betroffen. Mehr als 7,5 Milliarden Dollar haben österreichische Banken in der Ukraine investiert – bei einem möglichen Staatsbankrot droht der Zahlungsausfall. Damit ist Österreich Spitzenreiter.

Die weiteren Bank-Investitionen nach Ländern sind: Italien (knapp 6 Mrd. Dollar), Frankreich (5,5 Mrd. Dollar), die USA (1,5 Mrd. Dollar) und Deutschland (knapp 1 Mrd. Dollar), berichtet die FT.

Größter Verlierer am europäischen Banken-Sektor war am Montag die österreichische Raiffeisen Bank International (RBI). Die Aktie büßte im Tagesverlauf elf Prozent ein und ging mit minus 9,56 Prozent aus dem Handel. Ein möglicher Verkauf der Ukraine-Tochter der RBI, die Bank Aval, werde im Moment ausgesetzt, obwohl der Bankbetreib normal verlaufe. „Unsere 32 Filialen auf der Krim sind geöffnet“, zitiert das Wirtschaftsblatt RBI-Chef Karl Sevalda. Grund für den Verkaufsstopp ist neben den Unruhen die 2,8 Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung von RBI im Januar.

Bereits am Freitag musste der Chef der österreichischen Erste Bank einen Gewinn-Einbruch von 87 Prozent verkünden. Der Nettogewinn schrumpft somit auf 61 Millionen Euro. Begründet wird der massive Rückgang mit dem Engagement in Osteuropa. Nach Angaben von Moody’s haben die Erste Bank und die ebenfalls in der Ukraine agierende Bank Austria Kredite von knapp acht Milliarden Euro ausstehen, so das Handelsblatt. Da es sich um Fremdwährungskredite handelt, sind diese besonders brisant.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...