Gegen die Bank of England (BoE) gibt es Vorwürfe, dass die sie seit Jahren von den Manipulationen am billionenschwerden Devisenmarkt – 5,3 Billionen US-Dollar werden täglich an den Finanzmärkten gehandelt – Kenntnis hatte. Ein Mitarbeiter der Zentralbank wurde indessen von seinen Arbeitsaufgaben „freigestellt“. Er soll sich nicht an die strengen internen Kontrollregeln gehalten haben, meldet die Süddeutsche Zeitung.
Im Herbst letzten Jahres wurden Anschuldigungen gegen 15 international tätige Banken bekannt. Inzwischen sind etwa 20 Devisentrader entlassen oder freigestellt. Offenbar waren dies auch Personen, bereits im Jahr 2006 an einem Meeting in der Bank of England teilnahmen, wo der Verdacht der Devisenmanipulationen bereits deutlich im Raum stand. Es vergingen also weitere acht Jahre, bis nun ans Licht kommt, dass die BoE keine Schritte für weitergehende Untersuchungen einleitete.
Ende 2013 wurden auch Vorwürfe gegen den weltweit größten Devisenhändler, die Deutsche Bank, bekannt. Nach internen Untersuchungen suspendiert die Deutsche Bank mehrere Devisenhändler (mehr hier).
Zuletzt war bekannt geworden, dass sich Trader durch Insiderhandel die eigenen Taschen mit Devisenmanipulationen füllen (hier).
Dass die britische Zentralbank bereits seit acht Jahren von den Vorgängen wusste, ohne die Tatsachen den zuständigen Behörden zu melden, beschädigt nun den Ruf der Bank of England stark.
Die Freiheit der Finanzmärkte wollte man zurzeit der Finanzkrise nicht beschränken. „Sehr gerne überließen es Regulierer und Kontrolleure deshalb auch den Großbanken, für Preisanker zu sorgen, an denen sich die globale Wirtschaft orientieren konnte. Das war ein riesiger Fehler, wie man heute weiß. Großbanken haben das Vertrauen der Gesellschaft hemmungslos missbraucht“, schreibt die Süddeutsche.