Gemischtes

Dampf ist gefährlich: Kochen erhöht Lungenkrebs-Risiko

Lungenkrebs ist nicht zwangsläufig nur eine Folge von jahrelangem Rauchen. Einige Studien zeigen auch einen Zusammenhang zwischen Lungenkrebs und dem Kochen. Bestimmte Kochtechniken, Dämpfe und auch die Häufigkeit des Kochens können das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, erhöhen.
17.03.2014 00:05
Lesezeit: 1 min

Rauchen verursacht Lungenkrebs, dass ist die Botschaft, die Dank der EU-Kommission nun auf beliebigen Zigaretten-Packungen zu sehen sein wird. Doch Nichtraucher können keineswegs ausschließen, nicht auch eines Tages an Lungenkrebs zu erkranken. Auch die Art und Weise, wie Speisen zubereitet werden, kann zu dieser Krebserkrankung führen. Einige Studien haben bereits Zusammenhänge aufgedeckt. Vornehmlich wurden sie in China und in Taiwan durchgeführt. Denn in China zum Beispiel erkranken gerade Frauen überdurchschnittlich häufig an Lungenkrebs, und das, obwohl gerade hier die Zahl der Raucherinnen äußerst gering ist.

Häufiges, heißes Kochen

Die Art und Weise, wie die chinesischen Frauen kochen, scheint hier die Hauptursache für das hohe Aufkommen an Lungenkrebs zu sein. Dabei spielen die Kochtemperatur, der Wok, die aufsteigenden Dämpfe und auch die zum Kochen bzw. Braten verwendeten Öle etc. eine wichtige Rolle. Im American Journal of Epidemiology wurde bemerkt, dass nicht nur die aufsteigenden Dämpfe das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, erhöhen.

„Die Zahl der zubereiteten Mahlzeiten pro Tag zeigte einen starken Zusammenhang mit der Erkrankung an Lungenkrebs“, so die Studie. Frauen die drei Mahlzeiten am Tag kochten, hatten ein fast dreimal höheres Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, als diejenigen die nur zwei Mal und weniger kochten. Außerdem waren Frauen, die keine Dunstabzugshaube nutzten, und die warteten, bis die Speiseöle richtig heiß waren, bevor sie zu kochen begannen, einem durchweg höherem Risiko ausgesetzt waren.

Überdurchschnittlich viel Lungenkrebs in China

Wissenschaftler des National Cancer Institute konnten in ihrer Studie zeigen, dass auch das verwendete Öl eine Rolle spielt. Dafür verglichen sie die Auswirkungen des Kochens mit lokal hergestellten Raps- und Leinöl. Frauen, die beim Kochen den Dämpfen von Rapsöl ausgesetzt waren, wiesen deutlich höheres Risiko auf. Aber es gab auch Hinweise darauf, dass das auch das lokal hergestellte Leinöl gefährliche Auswirkungen haben kann.

60 Prozent der chinesischen Männer rauchen – aber nur etwa vier Prozent der chinesischen Frauen. Und dennoch ist unter den chinesischen Frauen die Lungenkrebsrate eine der höchsten weltweit. Entsprechend ist Rauchen unter den chinesischen Frauen auch nur in 20 Prozent der Fälle Auslöser für eine Erkrankung an Lungenkrebs. Wenn chinesische Frauen aber rauchen und auch noch häufig mit hohen Temperaturen kochen, ist das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken noch einmal um ein Vielfaches höher. „Unter rauchenden Frauen, die in der Vergangenheit täglich heiß kochten, gab es einen bedeutenden Anstieg des Lungenkrebsrisikos“, so eine Studie vom November 2000. Das Risiko war drei Mal so hoch, vor allem, wenn häufig auch Fleisch gebraten wurde.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Immer montags krank? Jede zweite Führungskraft findet Blaumachen akzeptabel
14.07.2025

Gefährlicher Trend: Mitarbeiter fehlen jährlich durchschnittlich 21 Tage – an Montagen steigt die Zahl der Krankmeldungen um...