Politik

Malaysia teilt offiziell mit: Flug MH370 ist im südindischen Ozean abgestürzt

Der malaysische Premier Najib Razak hat am Montag überraschend alle Spekulationen über den verschollenen Flug Malaysia Air MH370 offiziell beendet. Die Maschine sei in den südindischen Ozean gestürzt. Es gebe demnach keine Überlebenden.
24.03.2014 15:22
Lesezeit: 2 min

Der malaysische Premier Najib Razak trat am Montag vor die Presse und gab ein überraschendes Statement ab: Die Analyse von Daten eines britischen Überwachungssatelliten habe den Beweis geliefert, das Flug MH370 in den südindischen Ozean gestürzt sei: "Im Hinblick auf diese neuen Daten bedaure ich zutiefst, Sie darüber informieren zu müssen, dass Flug MH370 in den südindischen Ozean gestürzt ist. Die Analyse habe ergeben, dass die Boeing 777 der Malaysia Air in jenem Korridor abgestürzt sei, auf den sich derzeit die Suche konzentriert. Der Premier machte keine Angaben, ob Wrackteile gefunden wurde. Die Auswertung von Satellitendaten habe ergeben, dass die letzte Position des Fluges MH-370 westlich der australischen Küstenstadt Perth gewesen sei, sagte Ministerpräsident Najib Razak. Das Flugzeug sei weit von jeglicher Landemöglichkeit entfernt gewesen. Der Flug der Maschine habe dort sein Ende gefunden.

Najib Razak sagte, dass die vergangenen Wochen für die Angehörigen herzzerreißend gewesen und das sie diese Nachricht nun noch schwerer treffen werden.

Mehr als zwei Wochen nach dem Verschwinden eines malaysischen Passgierflugzeugs geht die Regierung des Landes nun von einem Absturz im südlichen Indischen Ozean aus.

Die Boeing 777 war am 8. März auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Peking mit 239 Personen an Bord von den Radarschirmen verschwunden. Über die Ursache der Kursänderung und des Absturzes gibt es nach wie vor keine Erkenntnisse. Bislang wurde auch noch kein Wrackteil geborgen. Allerdings wurde 2500 Kilometer südwestlich von Perth Treibgut geortet. Schiffe sollen die Teile bergen und untersuchen, ob es sich um Flugzeugteile handelt.

So wird erwartet, dass bis Dienstag ein Schiff der australischen Marine den Ort erreicht, an dem ein Suchflugzeug des Landes zuvor zwei Teile ausgemacht hatte, die dicht unter der Wasseroberfläche schwammen. Bislang ist es den beteiligten Schiffen noch nicht gelungen, die von Satelliten oder von Flugzeugen aus georteten Teile in dem Gebiet tatsächlich zu finden. Wegen der starken Strömungen kann das Treibgut innerhalb weniger Tage Hunderte Kilometer zurücklegen oder auch untergegangen sein.

Die von den Australiern gefundenen Teile wurden als graues, rundes sowie oranges, rechteckiges Objekt beschrieben. Die Besatzung benötige am Dienstag möglicherweise die Hilfe eines weiteren Suchflugzeuges, sagte John Young vom australischen Seenotrettungsdienstes Amsa.

Zuvor hatte ein chinesisches Militärflugzeug zwei große und mehrere kleine Teile im Ozean ausgemacht. Ein US-Militärflugzeug in dem Gebiet konnte diesen Fund jedoch nicht bestätigen. Da in den vergangenen Tagen auf Satellitenbildern und Luftaufnahmen immer mehr Treibgut entdeckt worden war, sind die Suchkräfte optimistisch, dass sie bald konkrete Hinweise auf das Schicksal der Boeing der Malaysia Airlines finden werden.

Die US-Marine brachte hochmodernes Gerät zur Lokalisierung der Flugschreiber in die Region. Die beiden Kästen - der Flugdatenschreiber und der Cockpit-Stimmenrekorder - senden ein Signal, mit dem sie geortet werden können. Nach etwa 30 Tagen könnten sie aber wegen schwacher Akkus verstummen. Die Hälfte der Zeit ist verstrichen.

Über die Ursache des Verschwindens des Flugzeugs gibt es nur Mutmaßungen. Sie reichen von technischen Problemen über Sabotage bis hin zu einer Entführung oder Selbstmord des Piloten.

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