Politik

Schlechtes Wetter behindert Suche nach Flug MH-370

Lesezeit: 1 min
25.03.2014 13:39
Die australischen Behörden unterbrachen am Dienstag die Suche nach Wrackteilen der vermissten Boeing 777. Ein Sturm, starke Regenfälle und tiefhängende Wolken machten den sicheren Einsatz von Flugzeugen unmöglich. Ein Schiff der australischen Marine musste die Region verlassen.
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Die Suche nach dem verschollenen malaysischen Passagierflugzeug ist nach Angaben der australischen Behörden am Dienstag wegen schlechten Wetters unterbrochen worden.

Ein Sturm, starke Regenfälle und tiefhängende Wolken machten einen sicheren Einsatz von Flugzeugen unmöglich, erklärte der Seenotrettungsdienst AMSA. Wegen des starken Wellengangs habe zudem ein Schiff der Marine die Region verlassen, in der am Montag möglicherweise Wrackteile von Flug MH-370 gesichtet worden waren.

Die Australier hatten zuletzt noch die Hoffnung geäußert, sie könnten am Dienstag das Treibgut bergen und damit in Erfahrung bringen, ob es sich um Teile des Flugzeugs handelt. Bislang ist noch kein Trümmerteil zweifelsfrei entdeckt worden.

Am Montag hatte Malaysia nach zweieinhalb Wochen erklärt, die Boeing 777 der Malaysian Airlines sei im südlichen Indischen Ozean abgestürzt (hier). Die Regierung berief sich auf die Auswertung von Satellitendaten durch ein britisches Unternehmen. Die Firma Inmarsat und die für Flugunfälle zuständige Behörde in Großbritannien hätten verschiedene Daten in einem neuartigen Analyseverfahren ausgewertet.

Sie seien auf diese Weise zu der Erkenntnis gekommen, dass Flug MH-370 auf eine südliche Flugroute eingeschwenkt sei. Damit sei das Flugzeug weit entfernt von jeglicher Landemöglichkeit gewesen. Die malaysischen Behörden zogen daraus die Schlussfolgerung, dass die Boeing schließlich abgestürzt ist.

Nach Angaben der britischen Ermittler war der Satellit mangels GPS-Technik nicht in der Lage, eine genaue Position der Maschine oder einen genauen Flugweg zu bestimmen. Ein allerletztes Signal des Jets sei um 1.19 Uhr (MEZ) empfangen worden, sagte der amtierende malaysische Verkehrsminister Hishammuddin Hussein am Dienstag. Es sei aber unverständlich und werde derzeit noch analysiert.

Rund 2.500 Kilometer südwestlich der australischen Küstenstadt Perth gab es unterdessen mehrere Sichtungen von Treibgut. Dabei könnte es sich um Trümmerteile der Maschine handeln. Sie wären eine Bestätigung für die Angaben der malaysischen Regierung über den Absturzort.

Mit der Erklärung über einen Absturz der Maschine stieg auch die Wut der Angehörigen auf die malaysische Regierung. In Peking kam es am Dienstag vor der malaysischen Botschaft zu Zusammenstößen mit der Polizei. Angehörige warfen Wasserflaschen auf die Sicherheitskräfte, die die Botschaft abschirmten. Eine Frau brach ohnmächtig zusammen.

Die Familienmitglieder der Passagiere fordern von der Regierung in Kuala Lumpur und der Fluggesellschaft Malaysian Airlines Erklärungen, was mit der Boeing 777 genau geschehen ist. „Die malaysische Regierung hat uns betrogen“, riefen Dutzende Demonstranten.

Allein mehr als 150 der insgesamt 239 Menschen an Bord des Flugzeugs kamen aus China. Unterdessen forderte die chinesische Regierung von Malaysia alle Satellitendaten und deren Auswertung an, um die Schlussfolgerung über den Kurswechsel und den Absturz des Flugzeugs nachzuvollziehen.


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