Finanzen

Lücken bei Überprüfung: Griechenland erhält mehr Geld

Der IWF will, dass Griechenland eine höhere Hilfs-Tranche bekommt als gewöhnlich. Als Grund gibt der IWF etwas kryptisch "Lücken zwischen den Überprüfungen" an. Das Geld geht zum großen Teil an die Banken und an die EZB. Die internationalen Großbanken dürfen künftig leichter Anteile an griechischen Banken erwerben.
27.03.2014 23:09
Lesezeit: 1 min

Griechenland kann auf eine höhere Hilfstranche als gewöhnlich hoffen. Nach der Überprüfung der Reformen durch den Internationalen Währungsfonds (IWF) im Mai könne das krisengeschüttelte südeuropäische Land mehr Unterstützung erhalten, sagte ein Fonds-Sprecher am Donnerstag. Da sich einige Kontrollen verzögert hätten, dürften sich die Auszahlungen an Griechenland ändern. "Ich nehme an, dass sie höher ausfallen, da es Lücken zwischen den Überprüfungen gab", sagte IWF-Sprecher Bill Murray. Griechenlands internationale Geldgeber hatten Mitte März nach zähen sechsmonatigen Verhandlungen mit der Regierung in Athen Einigkeit über die Umsetzung des Reformprogramms erzielt. Zuletzt hatte das Land im Juli Finanzhilfen über 2,3 Milliarden Dollar bekommen.

Griechenland bietet im Gegenzug an, dass die internationalen Banken bei den griechischen Banken einstiegen dürfen.

Athen will, wie von den Kapitalgebern gefordert, ein Gesetz verabschieden, um den Bankenrettungsfonds HFSF zu reformieren. Das geht aus einem Entwurf hervor, der Reuters am Donnerstag vorlag. Demnach sollen die mehrheitlich im Besitz des griechischen Bankenrettungsfonds befindlichen Geldhäuser künftig im Rahmen einer Kapitalerhöhung neue Aktien zu Marktpreisen begeben dürfen. Zum Fonds gehören die vier größten Banken des Landes - National Bank, Alpha Bank, Piraeus Bank und Eurobank. Diese waren im vergangenen Sommer mit 25 Milliarden Euro rekapitalisiert worden. Der Fonds erhielt im Gegenzug Aktien der Banken.

Bei einer Kapitalerhöhung könne dann der Anteil des Fonds an den Geldhäusern verwässert werden, geht aus dem Dokument weiter hervor. Der HFSF dürfe grünes Licht für neue Aktien geben, die billiger auf den Markt kommen als bei vorherigen Kapitalmaßnahmen. Die Piraeus-Bank BOP hatte am Mittwoch als zweites griechisches Geldhaus eine Kapitalerhöhung über 1,75 Milliarden Euro abgeschlossen. Am Vortag hatte bereits die Alpha Bank Anleger für neue Aktien im Volumen von 1,2 Milliarden Euro gefunden. Die erfolgreichen Kapitalmaßnahmen gelten als Zeichen dafür, dass der gebeutelte Bankensektor des Landes das Schlimmste der Schuldenkrise überwunden hat.

Griechenland wird von den Euro-Ländern, der Europäischen Zentralbank und dem IWF bereits mit zwei Rettungspaketen im Volumen von insgesamt 240 Milliarden Euro über Wasser gehalten. Dabei kam es immer wieder zu Streitigkeiten über den Spar- und Reformkurs, den Athen im Gegenzug für die Hilfen zusagte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...