Politik

Japan: Steuerzahler müssen weiteren Atom-Konzern retten

In Japan wird ein weiterer Atom-Konzern um Rettung durch den Steuerzahler bitten: Die Atom-Konzerne haben nach der Katastrophe von Fukushima und der Abschaltung der AKW kein Geschäftsmodell außer der Rettung durch den Steuerzahler.
01.04.2014 11:19
Lesezeit: 1 min

Japans Atomausstieg in Folge des Reaktor-Unglücks von Fukushima treibt einen zweiten AKW-Betreiber in die Enge. Nach dem Betreiber des Katastrophen-Akw Tepco bemüht sich nun auch Hokkaido Electric Power um staatliche Finanzhilfen, wie am Dienstag ein Unternehmenssprecher erklärte. Ein offizieller Antrag sei aber noch nicht gestellt worden. Japanischen Medienberichten zufolge soll der Regionalversorger das staatliche Rettungspaket erhalten. Tepco musste bereits 2012 wegen der Havarie in Fukushima in Folge eines Erdbebens und Tsunami vom Staat aufgefangen werden. Aufgrund der vorübergehenden Abschaltung von Atomkraftwerken stecken in Japan mehrere AKW-Betreiber in finanziellen Schwierigkeiten.

Einem Insider zufolge will Hokkaido Electric der staatlichen japanischen Entwicklungsbank Aktien für umgerechnet rund 350 Millionen Euro verkaufen. Der Regionalversorger wird voraussichtlich das dritte Jahr in Folge Verluste einfahren. Damit wird es für das Unternehmen äußerst schwierig, weitere Kredite zu bekommen. In Japan sind zur Zeit alle 48 Nuklear-Reaktoren stillgelegt, um ihre Sicherheit zu überprüfen. Wann die Reaktoren wieder ans Netz gehen sollen, ist offen. Atom-Konzerne müssen deshalb mehr Geld für alternative Energieerzeugung ausgeben. Die meisten Gesellschaften haben deshalb ihre Strompreise angehoben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Trump kündigt Erklärung zu Russland an – neue Dynamik oder taktisches Manöver?
11.07.2025

Ein Treffen in Malaysia, neue russische Vorschläge und Trumps Ankündigung einer großen Russland-Erklärung: Zeichnet sich eine Wende im...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs aktuell: Wichtigste Kryptowährung setzt Rekordjagd fort – was das für Anleger bedeutet
11.07.2025

Der Bitcoin-Kurs ist auf ein historisches Allzeithoch gestiegen und über die Marke von 118.000 US-Dollar geklettert. Wie geht es weiter...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzverwalter: „Enorme Geldverbrennung“ bei Wirecard
11.07.2025

Der Anwalt Jaffé ist seit fünf Jahren mit der Sicherung des übrig gebliebenen Vermögens beschäftigt. Er fand nach eigenen Angaben im...

DWN
Finanzen
Finanzen Kupferpreis explodiert: Was Trumps Zollfantasien auslösen
11.07.2025

Eine 50-Prozent-Zollandrohung von Trump lässt den Kupferpreis durch die Decke schießen – und sorgt für ein historisches Börsenchaos....

DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Jahreszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise beim Mischkonzern
10.07.2025

Jetzt ist der Milliardenverlust bei der Baywa amtlich: Das Minus von 1,6 Milliarden Euro ist vor allem auf Abschreibungen bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Rechnung für die Private-Equity-Branche: 79 Milliarden
10.07.2025

Donald Trumps Zollkurs und globale Kriege setzen der Private-Equity-Branche massiv zu. Was hinter dem dramatischen Kapitalschwund steckt...