Politik

Ausschreitungen in Ost-Ukraine: Russland warnt vor Bürgerkrieg

Lesezeit: 1 min
08.04.2014 11:43
Ukrainische Sicherheitskräfte räumten in der Nacht zu Dienstag besetze Gebäude in der Ost-Ukraine. Sie verhafteten 70 pro-russische Demonstranten. Russland rief die ukrainische Regierung auf, nicht militärisch gegen die Demonstranten vorzugehen, und warnt vor einem Bürgerkrieg.
Ausschreitungen in Ost-Ukraine: Russland warnt vor Bürgerkrieg

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Ukrainische Sicherheitskräfte haben bei einem Großeinsatz im Osten des Landes 70 pro-russische Aktivisten festgenommen. In der Stadt Charkiw sei eine „Anti-Terror-Operation“ eingeleitet worden, sagte Innenminister Arsen Awakow am Dienstag.

Die Innenstadt und die U-Bahn seien abgesperrt. Den Verhafteten wird vorgeworfen, an der Besetzung des Gebäudes der regionalen Verwaltung beteiligt gewesen zu sein.

Russland rief die ukrainische Regierung auf, nicht militärisch gegen die Demonstranten im Südosten des Landes vorzugehen. „Wir fordern einen unmittelbaren Stopp der militärischen Vorbereitungen, die zum Ausbruch eines Bürgerkriegs führen könnten“, teilte das Außenministerium mit.

Pro-russische Demonstranten hatten in der Nacht zum Montag in den Städten Charkiw, Luhansk und Donezk Regierungsgebäude besetzt und Referenden über einen Anschluss der Region an Russland gefordert (mehr hier).

Der ukrainische Oppositionsführer und ehemalige Profi-Boxer Vitali Klitschko hat vor einer russischen Invasion gewarnt. „Wenn ich die Bilder aus der Ost-Ukraine sehe, dann denke ich sofort an die Krim“, sagte Klitschko der Bild. Was im Februar mit vermeintlichen Protesten begonnen habe, sei in Wahrheit ein Einmarsch Russlands gewesen. Die westliche Welt müsse diesmal entschiedener reagieren, „deutliche Worte finden und weitere Zeichen der Unterstützung“, sagte er. Russland hat Invasionspläne verneint.

Die USA haben die Regierung in Moskau aufgefordert, sich von den pro-russischen Separatisten in der Ukraine öffentlich zu distanzieren. US-Außenminister John Kerry habe am Montag mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow telefoniert, teilte das US-Außenministerium mit. Kerry habe erklärt, die Ereignisse in der östlichen Ukraine hätten sich offenbar nicht spontan ereignet. In dem Land seien russische Geheimdienstmitarbeiter festgenommen worden. Zuvor hatte US-Präsidialamtssprecher Jay Carney in scharfen Worten vor einem russischen Eindringen in die Ost-Ukraine gewarnt. Dies würde zu einer sehr ernsten Eskalation der Lage führen. „Wir warnen vor einer weiteren militärischen Intervention“, sagte er.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW hält an Werksschließungen fest - Sparansage auch bei Bosch
24.11.2024

Im Streit um Einsparungen bei VW bleibt das Unternehmen hart: Die Kapazitäten sollen schnell runter. Die IG Metall reagiert in der...

DWN
Panorama
Panorama Sammelkarten als Wertanlage: Das Geschäft mit begehrten Karten
24.11.2024

Sammelkarten sind weit mehr als nur ein Zeitvertreib. Besonders seltene Karten erzielen zum Teil Rekordpreise. Was steckt hinter diesem...

DWN
Panorama
Panorama Migration, Terrorgefahr und Krieg: Die größten Sorgen der EU-Bürger
24.11.2024

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine wird von Menschen in Osteuropa als ernste Bedrohung wahrgenommen. Doch betrachtet man die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Jahresgutachten der Wirtschaftsweisen: Wo die Probleme in Deutschland liegen und was passieren muss
24.11.2024

In Deutschland gab es in den vergangenen Jahren größere Versäumnisse, sowohl in der Politik als auch in der Wirtschaft, die das Wachstum...

DWN
Politik
Politik Kommt die Wegzugsbesteuerung für deutsche Fondsanleger? Neues Hindernis gegen die Abwanderung ins Ausland beschlossen
23.11.2024

Eine geplante Wegzugsbesteuerung bei Investmentfonds soll zunehmende Abwanderung von Geld und Fachkräften aus Deutschland stoppen! Wie die...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
23.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenz von HH2E: Rückschlag für Habecks Energiewende - Wasserstoffprojekte in Sachsen in Gefahr
23.11.2024

Der Wasserstoff-Spezialist HH2E hat Insolvenz angemeldet, die Finanzierung durch ein britisches Private-Equity-Unternehmen ist gestoppt....

DWN
Panorama
Panorama 2050: Was erwartet Kinder in der Zukunft?
23.11.2024

Klimawandel, technologische Entwicklungen und demografische Veränderungen werden das Aufwachsen von Kindern in der Zukunft prägen, so die...