Politik

Preiskampf: China-Handys setzen Samsung und Apple unter Druck

Bei Samsung ist der Gewinn das zweite Quartal in Folge zurückgegangen. Der Marktführer kämpft mit der wachsenden Konkurrenz aus China. Die Billig-Rivalen jagen Samsung und Apple vor allem in den Schwellenländern die Kunden ab.
08.04.2014 12:53
Lesezeit: 1 min

Die Billigkonkurrenz aus China macht dem erfolgsverwöhnten Smartphone-Marktführer Samsung zu schaffen. Nach einer fast zwei Jahre langen Serie mit Rekordergebnissen ging der Gewinn bereits das zweite Quartal in Folge zurück.

In den ersten drei Monaten verdiente der südkoreanische Apple -Rivale mit umgerechnet 5,8 Milliarden Euro 4,3 Prozent weniger als vor Jahresfrist, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Neben dem abebbenden Smartphone-Boom in den Industrieländern bekommt der Elektronikriese auch einen verschärften Preiskampf in den Schwellenländern zu spüren.

Die Hoffnungen ruhen nun auf dem neuen Aushängeschild Galaxy S5, das am Freitag weltweit in die Läden kommt. Schon jetzt zeichnet sich aber ab, dass Samsung auf den ersten Gewinnrückgang im Gesamtjahr seit drei Jahren zusteuert.

Denn das Debüt des S5 auf dem Heimatmarkt war verhalten ausgefallen. Kritiker bemängeln, dass es dem neuen Modell an Innovationen und Besonderheiten mangele. Damit wird es ähnlich wie bei Apple auch für Samsung immer schwieriger, die Erwartungen zu erfüllen und mit technischen Neuerungen zu überzeugen.

Zudem durften ausgerechnet zum Marktstart die größten Mobilfunkanbieter in der Heimat Südkorea keine neuen Modelle mehr verkaufen, weil sie gegen Wettbewerbsregeln verstoßen haben. Wie schwierig Samsung selbst die Lage einschätzt, zeigt auch der Preis für das neue Smartphone: Das Galaxy S5 kostet 10 Prozent weniger als sein Vorgänger, obwohl Apple voraussichtlich nicht vor September mit einem neuen iPhone-Modell dagegenhalten wird.

Damit stellt sich Samsung auch auf das erschwerte Geschäftsumfeld ein: Der Markt für hochwertige Alleskönner-Handys nähert sich der Sättigung, der Konkurrenzkampf dort wird immer schärfer. Zudem üben die Billiganbieter aus China zunehmend Druck aus, allen voran Huawei und Lenovo. Sie bieten ihre Geräte häufig günstiger an als die beiden Platzhirsche und jagen ihnen vor allem in Schwellenländern Geschäft ab.

In diesen aufstrebenden Volkswirtschaften ist ein harter Konkurrenzkampf um Kunden aus der wachsenden Mittelschicht entbrannt. Ende 2013 lag zwar Samsung mit einem weltweiten Marktanteil von fast 30 Prozent immer noch mit Abstand an der Spitze, doch die kleineren Billig-Rivalen holen rapide auf.

Der Samsung-Umsatz fiel im ersten Quartal den vorläufigen Zahlen zufolge mit rund 36,6 Milliarden Euro geringer aus als erwartet. Die Aktien gaben leicht nach. Details zum Smartphone-Geschäft legte der Konzern, der auch Speicherchips Fernseher, Kameras, Computer und eine ganze Palette von Haushaltsgeräten herstellt, nicht vor.

Das Geschäft mit mobilen Geräten steuert aber üblicherweise rund 70 Prozent zum Gewinn bei. Experten raten Samsung nun, auf die Kostenbremse zu treten. Demnach könnte der Konzern beim Komponenteneinkauf und beim Marketing sparen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...