Die Bundesregierung dankt Russland für seinen Einsatz bei der Freilassung der Militär-Beobachter in der Ostukraine. Er wolle sich „ganz herzlich für den persönlichen Einsatz von Wladimir Lukin“ bedanken, sagte Außenminister Frank-Walter Steinmeier am Samstag in Berlin. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte seinen Unterhändler Lukin nach Slawjansk geschickt, um die Befreiung der vor acht Tagen festgenommenen Gruppe zu vermitteln. Unter ihnen waren auch vier Deutsche.
Bislang hat der Westen Russland vorgeworfen, seinen Einfluss auf die Separatisten nicht zu nutzen, um auf eine Entspannung der Lage hinzuwirken. Ganz im Gegenteil heize Moskau mit einer martialischen Sprache und der Massierung von Truppen an der Grenze die Lage an, so der Vorwurf der vergangenen Wochen.
Er wolle sich bei all denjenigen bedanken, „die in Russland dafür gesorgt haben, dass der Einfluss auf die Separatisten genommen wird“, sagte Steinmeier. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen erklärte, der deutsche Leiter der Gruppe, Oberst Axel Schneider, habe in einem ersten Telefonat seine Dankbarkeit gegenüber Lukin geäußert, „durch dessen persönliches Engagement ein großer Beitrag zur Freilassung erbracht worden ist“. Lukin habe hart daran gearbeitet, die Gruppe aus Slawjansk herauszubringen, sagte von der Leyen in einer gemeinsamen Stellungnahme mit Steinmeier.
Der Außenminister rief angesichts der Ausschreitungen in Odessa mit mindestens 42 Toten alle Seiten zur Besonnenheit auf (mehr hier). Er hoffe, dass diese Tragödie ein Weckruf sei. „Es kann ein Moment kommen, an dem sich das alles nicht mehr stoppen lässt“, warnte Steinmeier.