Nach dem Verbot einiger Sparmaßnahmen der portugiesischen Regierung durch das Oberste Gericht geraten die Anleihen des Landes unter Verkaufsdruck. Dies treibt die Renditen der richtungweisenden zehnjährigen Titel auf bis zu 3,762 Prozent von 3,650 Prozent am Freitag.
„Das ruft allen in Erinnerung, dass es nicht so einfach ist, diese Staaten wieder aufs Gleis zu setzen“, betonte Luca Jellinek, Europa-Chef des Anleihegeschäfts der Credit Agricole. Die vom Gericht gekippten Maßnahmen waren Teil des Sparprogramms, das Portugal als Gegenleistung für Finanzhilfen von IWF und EU auflegen musste (mehr hier).
Die wirtschaftliche Erholung hatte Portugal erlaubt, im Mai den Rettungsschirm zu verlassen – allerdings nur mit einem Trick der EZB (hier). Experten befürchten nun, dass eine weitere Gesundung der Wirtschaft ebenso gefährdet werden könnte wie der mit der EU vereinbarte Abbau des Haushaltsdefizits.