Gemischtes

Sparplan soll Novartis wieder rentabel machen

Lesezeit: 1 min
18.06.2014 13:40
Novartis will mit einer Schlankheits-Kur rentabler werden. Der Pharmakonzern verkauft das Impfstoff-Geschäft und die Tiermedizin. Zudem schärft Novartis-Chef Jimenez auf einen harten Sparkurs in den Bereichen Pharma, Generika und Augenheilkunde ein.
Sparplan soll Novartis wieder rentabel machen

Novartis-Chef Joseph Jimenez hat seinen Investoren zugesichert, dass der Konzernumbau die Gewinne des Schweizer Pharmakonzerns in die Höhe treiben wird. Zudem werde Novartis nach dem Umbau stärker wachsen können, erklärte Jimenez am Mittwoch bei einer Investorenveranstaltung in Basel. Novartis hatte im April einen Kurswechsel angekündigt: Das Impfstoff-Geschäft wird an den britischen Rivalen GlaxoSmithKline verkauft, die Tiermedizin an den US-Konzern Eli Lilly. Zudem führt Glaxo künftig ein Gemeinschaftsunternehmen, in das Novartis sein Geschäft mit rezeptfreien Arzneien einbringt. Im Gegenzug übernehmen die Schweizer von den Briten deren Krebsmedikamente und bauen damit dieses lukrative Geschäftsfeld aus.

Unter Berücksichtigung des Umbaus hätte die bereinigte operative Gewinnmarge im Vorjahr 27,2 Prozent betragen statt 24,7 Prozent, rechnete Jimenez vor und stellte mehr in Aussicht: „Ist das die Margenerhöhung, von der ich gesprochen habe? Die Antwort ist nein", versicherte er. „Unser Ziel ist es, die Marge der Novartis-Gruppe mit der Zeit zu steigern, weil wir noch nicht damit zufrieden sind, wo sie ist. Es gibt noch Arbeit."

Sparen will Jimenez in den drei Geschäftseinheiten Pharma, Generika und Augenheilkunde, wo Einkauf, Personalmanagement, Datenverarbeitung, Verwaltung und andere Dienste einen Kostenblock von rund sechs Milliarden Dollar darstellen. Die Konzentration fällt auf das profitable Krebsgeschäft (hier).

Novartis muss sein Image in der Öffentlichkeit bemüht, nachdem ein ehemaliger Mitarbeiter in Japan Studien über das Herzmittel Diovan gefälscht haben soll (mehr dazu -  hier).

Die Beteiligung am Konkurrenten Roche steht derzeit nicht zur Disposition. „Dieser Anteil ist wirklich mehr wert als der Marktpreis", erklärte Jimenez. Gegenwärtig wolle Novartis nicht aussteigen. Novartis hatte unter dem früheren Konzern-Präsidenten Daniel Vasella knapp ein Drittel der stimmberechtigten Roche-Inhaberaktien erworben, das am Markt aktuell 11,4 Milliarden Euro wert ist. Es wurde immer wieder spekuliert, dass Novartis es im Zuge der Neuausrichtung abstößt.

 

Weitere Themen

Studie: Vitamin D beschleunigt Abbau von Übergewicht

Medizintechnik-Unternehmen planen milliardenschwere Mega-Fusion

Gesetzliche Krankenkassen verbuchen Millionenverluste

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...