Politik

Neue Front: Syrische Rebellen übernehmen Kontrolle auf dem Golan

Lesezeit: 1 min
28.06.2014 19:07
Fast die gesamte syrische Seite der Golanhöhen ist unter der Kontrolle von Rebellen. Darunter sind israelischen Medien zufolge auch islamistische Gruppen. Die Golan-Höhen sind eine strategisch wichtige Pufferzone zwischen Israel und Syrien. Wenn Golan zum Schauplatz islamistischer Kämpfe wird, wird das die Situation in Nahost gefährlich verschärfen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Über 95 Prozent der syrischen Seite des Golan ist in den Händen der Anti-Assad-Rebellen, darunter radikal-islamische Gruppen wie die Al-Nusra Front. Die Gruppe gilt als Verbündete der al-Qaida und Rivale der ISIS-Gruppe. Das berichtet ein hochrangiger israelischer Militärbefehlshaber gegenüber der Times of Israel.

Die Golan-Höhen sind eine unausgesprochene Pufferzone zwischen Israel und Syrien. Der Gebirgszug liegt strategisch wichtig: Wenn Golan zum Schauplatz islamistischer Kämpfe wird, könnte das Israel auf den Plan rufen und die Situation in Nahost nochmals gefährlich verschärfen.

Israel hatte den Golan während des Sechs-Tages-Krieges erobert. Es ist in der internationalen Staatengemeinschaft unumstritten, dass der Gebirgszug zu Syrien gehört. Doch die strategisch wichtige Anhöhe im Osten des Sees Genezareth bietet Israel einen idealen Schutz, weshalb Israel bisher keinerlei Anstalten gemacht hat, das Gebiet im Zuge von Friedensverhandlungen zurückzugeben. Nur einmal, im Jahr 2000, gab es eine Mehrheit in Israel, die eine Rückgabe befürwortet hatte. Doch der Friedensprozess scheiterte, seither ist das Thema vom Tisch.

Eine von zwei Brigaden der syrischen Armee, die das Gebiet kontrollierte, sei völlig verschwunden, sagte der stellvertretende Kommandant der Golan-Brigade Abbas. Derzeit seien die islamistischen Gruppen in der Region noch auf den Krieg gegen Assad ausgerichtet, „aber wir wissen, dass es ihr Ziel ist, Israel zu schaden; wir haben ihr Propagandamaterial gesehen“, so der Offizier.

Die dramatische Zuwächse von den Rebellen in der Gegend erklären, warum die syrischen Truppen eine Rakete in das Gebiet feuerten, die am Sonntag einen 15-jährigen Jungen auf der israelischen Seite der Grenze tötete. In Reaktion auf den Angriff hatte Israel in der Nacht eine Reihe von Vergeltungsluftschlägen gestartet und 10 syrische Soldaten getötet. Anschließend übermittelte Syrien die Botschaft an Israel, über UN-Verbindungspersonal auf dem Golan, dass die Anti-Panzer-Rakete irrtümlich abgefeuert wurde. Israel sei „geneigt, die Erklärung zu akzeptieren", so der Bericht.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...