Finanzen

Aktien-Blase: Billiges Geld als Doping für US-Konzerne

Lesezeit: 1 min
03.07.2014 13:19
Das billige Geld der Zentralbanken hat zu einem massiven Anstieg der Unternehmenswerte geführt. Acht der zehn teuersten Unternehmen der Welt stammen aus den USA. Spitzenreiter Apple konnte seinen Vorsprung ausbauen. Der wertvollste deutsche Konzern ist Volkswagen auf Rang 55.

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Die Bewertung der großen US-Konzerne ist in den vergangenen sechs Monaten erneut um 4 Prozent angestiegen. Ursache ist vor allem die lockere Geldpolitik der Federal Reserve. Es droht eine gewaltige Aktienblase.

Apple bleibt das wertvollste Unternehmen der Welt und hat seinen Vorsprung noch vergrößert. Der US-Technologiegigant kam Ende Juni auf einen Marktwert von 560 Milliarden Dollar, 128 Milliarden Dollar mehr als der Verfolger Exxon Mobil, wie die am Donnerstag veröffentlichte Rangliste der Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young ergab. Ende 2013 war der Abstand nur etwa halb so groß.

Acht der zehn teuersten Unternehmen der Welt stammen aus den USA. Mit dem britisch-niederländischen Ölriesen Royal Dutch Shell (Platz 8) und dem Schweizer Pharmakonzern Roche (Platz 10) schafften es nur zwei Europäer unter die Top Ten. „Den US-Unternehmen kann derzeit niemand das Wasser reichen“, sagte Ernst & Young-Experte Thomas Harms.

Wertvollster deutscher Konzern ist Volkswagen auf Rang 55 mit einer Marktkapitalisierung von 123 Milliarden Dollar. Bayer kommt auf Platz 59, Siemens auf Platz 60. In den Top 300 ist Deutschland mit 16 Unternehmen vertreten und belegt damit den vierten Rang hinter den USA, Großbritannien und China.

Während der Wert der US-Unternehmen aber in den vergangenen sechs Monaten um 4 Prozent zulegte, ging der Wert der deutschen Firmen um 1 Prozent zurück. „Nach dem massiven Börsenboom der vergangenen Monate hat der Marktwert der deutschen Großkonzerne ein enorm hohes Niveau erreicht – da ist es schwierig, die Marktkapitalisierung noch weiter zu steigern“, erläuterte Harms.

In Europa gebe es Zeichen für eine zaghafte Erholung, hieß es in der Studie. Vor allem Unternehmen aus den Krisenländern Spanien und Italien steigerten ihren Börsenwert kräftig.

Der Wert der asiatischen Firmen stagnierte dagegen, der der Unternehmen aus China und Hongkong sank sogar um ein Prozent. „Die Erwartungen der Börsen an die asiatischen Märkte sich nicht mehr ganz so euphorisch“, begründete Harms diesen Trend.

Die insgesamt sehr hohen Bewertungen der Unternehmen beunruhigt derzeit die Bank für Internationalen Zahlungsgleich (BIZ). Ihr neuer Chefvolkswirt Hyun Song Shin warnt, auf den Märkten baue sich „ein schmerzhafter und sehr zerstörerischer Umschwung auf“ (mehr hier).


Mehr zum Thema:  
Auto >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...