Politik

Ukrainische Flugsicherung wies MH17 andere Flughöhe zu

Nach dem Absturz von MH17 weisen sich Russland und der Westen gegenseitig die Schuld zu. Die Reaktionen des Tages nach der Katastrophe im Überblick:
18.07.2014 14:38
Lesezeit: 2 min

Nach dem Absturz von MH17 weisen sich Russland und der Westen gegenseitig die Schuld zu. Die Reaktionen des Tages nach der Katastrophe im Überblick:

15.37 Uhr - Etwa 30 Mitarbeiter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sind nach deren Angaben per Hubschrauber am Ort des Absturzes eingetroffen.

15.24 Uhr - Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Europaparlament, Elmar Brok (CDU), fordert eine schärfere Kontrolle der Grenze zwischen Russland und der Ukraine. "Russland muss jetzt seine Glaubwürdigkeit unter Beweis stellen und dafür sorgen, dass die Grenze zur Ukraine ordentlich und nach internationalen Standards kontrolliert wird, um den Transport von Waffen in die Ostukraine zu stoppen", sagt Brok. Die ukrainischen Behörden sollten die Grenze ebenfalls wirkungsvoll kontrollieren, wozu es der Hilfe der OSZE bedürfe.

14.34 Uhr - Die Separatisten wollen nach eigenen Angaben Experten der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und der ukrainischen Regierung Zugang zum Absturzgebiet gewähren.

14.31 Uhr - Die Boeing 777 flog nach Angaben von Malaysia Airlines niedriger als eigentlich geplant. Beantragt sei eine Flughöhe von 35.000 Fuß (10.700 Meter) gewesen. Die ukrainische Flugsicherung habe aber angewiesen, auf 33.000 Fuß zu fliegen.

14: 08 - Der russische Präsident Wladimir Putin hat die ukrainische Regierung und die Separatisten im Osten des Landes zu einer Waffenruhe aufgefordert. Damit sollten Verhandlungen ermöglicht werden, sagte Putin am Freitag.

12.42 Uhr - Die Ukraine weist Vorwürfe zurück, die malaysische Passagiermaschine abgeschossen zu haben. Das Flugzeug habe sich außerhalb der Reichweite ukrainischer Luftabwehrsysteme befunden, sagt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Kiew. Raketen seien zudem grundsätzlich nicht während des Einsatzes gegen die prorussischen Separatisten eingesetzt worden.

11.45 Uhr - Das russische Verteidigungsministerium hat nach einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA zum Zeitpunkt des Absturzes der malaysischen Passagiermaschine Radar-Aktivitäten einer ukrainischen Raketen-Stellung registriert. Dabei habe es sich um ein Raketensystem vom Typ "Buk" gehandelt, das zur Abwehr von Kampfflugzeugen, Hubschraubern und Marschflugkörpern dient.

11.29 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel ruft nach dem Flugzeugabsturz die Konfliktparteien zu einer Waffenruhe auf. "Es geht jetzt darum, dass schnellstmöglich eine unabhängige Untersuchung eingeleitet wird. Dazu ist ein Waffenstillstand notwendig", sagt Merkel in Berlin. Es sprächen sehr viele Indizien dafür, dass die Maschine abgeschossen worden sei.

10.18 Uhr - Die malaysische Regierung kündigt an, ein Team von 62 Katastrophen-Experten in die Ukraine zu entsenden. Sollte das Flugzeug abgeschossen worden sein, wäre das ein Angriff auf die Menschenwürde, sagte der Transportminister. Die Regierung unterstütze Überlegungen zu einer unabhängigen Untersuchung.

09.26 Uhr - Die ukrainische Regierung sperrt den Luftraum über den Teilen der Ostukraine, in denen ihre Soldaten gegen prorussische Separatisten vorgehen und wo am Donnerstag das malaysische Passagierflugzeug mutmaßlich abgeschossen wurde.

09.13 Uhr - Russlands Präsident Wladimir Putin spricht sich in einem Telefonat mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte für eine unabhängige Untersuchung des Flugzeugabsturzes in der Ostukraine aus. Zahlreiche der 298 ums Leben gekommenen Passagiere waren Niederländer.

08.02 Uhr - Rettungskräfte finden nach Angaben eines Reuters-Kameramanns einen zweiten Flugschreiber der mutmaßlich abgeschossenen malaysischen Passagiermaschine. Prorussische Separatisten hatten nach eigenen Angaben am Donnerstag ebenfalls eine sogenannte Black Box gefunden.

05.06 Uhr - Das US-Präsidialamt fordert die ukrainische Regierung und die Separatisten zu einer sofortigen Waffenruhe auf. Dadurch solle rasche eine unabhängige Untersuchung des Absturzes einer Passagiermaschine im Osten des Landes ermöglicht werden, erklärt ein Sprecher. Dabei könnten die Vereinten Nationen und die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) eine wichtige Rolle spielen.

03.22 Uhr - Der australische Ministerpräsident Tony Abbott macht prorussische Separatisten für den Absturz verantwortlich (mehr hier). Es sehe so aus, dass "von Russland unterstützte Rebellen" hinter dem Abschuss des Flugzeugs stünden. An Bord der Maschine waren nach Angaben der Fluggesellschaft Malaysia Airlines auch mindestens 27 Australier.

 

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