Politik

Abschied vom Petro-Dollar: Russland steigt auf Rubel und Yuan um

Lesezeit: 1 min
29.08.2014 00:05
Russlands Präsident Wladimir Putin lässt seinen Worten Taten folgen. Der Energie-Riese Gazprom wird beim Verkauf von 80.000 Tonnen Öl aus der Arktis den Rubel als Handelswährung nutzen. Alle bilateralen Energie-Geschäfte sollen nur noch in den heimischen Währungen vorgenommen werden. Die USA sind verärgert über diesen Vorstoß.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Russland wird Öl- und Gasexporte nicht mehr in US-Dollar, sondern in Rubel abrechnen. Erstmals sollen Erdöl-Exporte aus der Arktis nach Europa in Höhe von 80.000 Tonnen in der russischen Währung abgerechnet werden.

Der russische Energie-Riese Gazprom hat dort Förderungsrechte über 230 Millionen Tonnen Erdöl und 270 Milliarden Kubikmeter Erdgas.

Energieträger-Lieferungen über die Östliche Sibirisch–Pazifische-Öl-Pipeline sollen in der chinesischen Währung Yuan abgerechnet werden. Russland wird ab 2018 China mit jährlich 38 Milliarden Kubikmeter Erdgas versorgen. Die Vereinbarung soll 2048 auslaufen. Der Wert des Abkommens beträgt 400 Milliarden US-Dollar.

Die Amerikaner halten diesen Deal für besonders ärgerlich, weil er klar ein politischer Deal ist: Russland verkauft sein Gas zu wesentlich billigeren Preisen als die Europäer dafür bezahlen müssen. Rein wirtschaftlich ist der Deal für Russland kein gutes Geschäft. Politisch könnte er jedoch dazu beitragen, dass sich die Kräfte in der Weltpolitik in Richtung Osten verschieben. Die Ablösung des US-Dollars als Weltwährung wird weltweit beschleunigt.

Putins Anti-Dollar-Kurs ist auch eine Reaktion auf die Sanktionen des Westens. Russland hatte die früher ukrainische Krim in diesem Jahr unter internationalem Protest in das eigene Gebiet eingegliedert. Das nahmen die EU und die USA zum Anlass, Russland mit Handels-Sanktionen zu belegen. Zudem wirft der Westen Russland vor, die Separatisten in der Ostukraine zu unterstützen. Die Regierung in Moskau weist dies zurück.


Mehr zum Thema:  

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit neuem Rekordhoch - geht es jetzt Richtung 100.000 US-Dollar?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag legt die wichtigste Kryptowährung direkt nach. Seit dem Sieg von Donald Trump bei...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirecard-Zivilprozess: Ein Musterkläger für 8500 Aktionäre - Kommt eine Entschädigung für Aktionäre?
21.11.2024

Holen sich Wirecard-Aktionäre jetzt eine Milliarden-Entschädigung von EY? Viereinhalb Jahre nach der Wirecard-Pleite geht es vor dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ifo-Umfrage: Industrie bewertet Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit miserabel
21.11.2024

Seit 1994 hat die Industrie ihre Lage nicht mehr so schlecht eingeschätzt, sagt das ifo Institut. Im EU-Vergleich stehen deutsche...

DWN
Panorama
Panorama Finnland startet Ermittlungen zum Kabelschaden in der Ostsee
21.11.2024

Nachdem die schwedischen Behörden bereits tätig wurden, hat nun auch die finnische Kriminalpolizei Ermittlungen zu einem Kabelschaden in...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Nach vier Jahren: Castor-Transport erreicht Deutschland
20.11.2024

Nach vier Jahren hat erstmals wieder ein Castor-Transport mit hochradioaktiven Abfällen aus dem Ausland Deutschland durchquert. Der Zug,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Bank-Aktie klettert: Einstieg bei KI-Start-up Aleph Alpha
20.11.2024

Das Heidelberger Start-up Aleph Alpha gilt als wichtiger Akteur in der deutschen KI-Branche. Jetzt investiert die Deutsche Bank in das...