Der staatliche ukrainische Stromkonzern Ukrinterenergo ordnet an, die Versorgung der Verbraucher auf der Krim zu begrenzen. Anderenfalls werde man wegen des Elektrizitätsmangels auf dem Festland gezwungen sein, der Krim den Strom ganz abzuschalten.
Zudem warnt Kiew vor einer Beeinträchtigung der Erdgas-Lieferungen nach Europa durch die Separatisten im Osten der Ukraine: „Die russischen Söldner haben mit Aktionen begonnen, die zur Zerstörung des Gas-Transitsystems im vorübergehend besetzten Gebiet führen könnten“, teilte der ukrainische Sicherheitsrat am Mittwoch mit. „Das könnte eine Bedrohung für die europäische Gasversorgung darstellen.“ Die EU erhält 30 Prozent ihres Erdgases aus Russland, von dem die Hälfte durch die Ukraine fließt.
Der von den westlichen Wirtschaftssanktionen betroffene russische Ölkonzern Rosneft prüft hingegen einem Medienbericht zufolge eine Drosselung der Produktion. Es werde erwogen, die Ölförderung in diesem Jahr um zwei Millionen Tonnen zu senken, berichtete die Zeitung Kommersant am Mittwoch unter Berufung auf Unternehmenskreise.
Rosneft teilte mit, dass Ölfelder im Westen Sibiriens bis im Jahr 2020 weniger abwerfen würden, auch wenn dort ein „historischer Produktionsrückgang“ in mehreren wichtigen Regionen gestoppt sei. Daten des Energieministeriums zeigten, dass die tägliche Öl-Förderung von Rosneft im August 1,3 Prozent niedriger lag als vor einem Jahr.
Der staatliche Öl-Konzern hatte nach dem Kauf des Russland-Joint-Ventures des britischen Rivalen BP die Produktion 2013 auf 206,8 Millionen Tonnen nahezu verdoppelt. Dank der Übernahme von TNK-BP stieg Rosneft zum weltgrößten börsennotierten Ölkonzern gemessen an der Förderung und den Reserven auf. Um Kosten zu sparen und aufgrund von Auseinandersetzungen mit Auftragnehmern fuhr der Öl-Riese die Produktion aber zurück.