Der langjährige Chef der chinesischen Notenbank Zhou Xiaochuan soll offenbar abgesetzt werden. Staatschef Xi Jinping plant offenbar eine umfassende Kabinettsumbildung. Gleichzeitig wird über weitreichende Wirtschaftsreformen spekuliert.
Die Personalentscheidung soll Teil einer größeren Rochade werden. Ausgelöst wurde diese aufgrund von Streitigkeiten über den Reformkurs Chinas, berichtet das WSJ.
„Als die chinesische Wirtschaft in diesem Jahr weiter an Schwung verloren hat, kam die Zentralbank zunehmend unter Druck, als sie die Wirtschaft mit Kreditvergaben anzukurbeln versuchte oder dies anderen Banken vorschrieb“, so das WSJ. Andere staatliche Stellen hatten flächendeckende Zins-Kürzungen als Krisenbekämpfung bevorzugt.
Mitte September berichtete das WSJ, dass die chinesische Zentralbank Milliarden in die schwächelnde Wirtschaft pumpen wird. Angesichts der Konjunkturdaten sollen die fünf chinesischen Großbanken umgerechnet rund 63 Milliarden Euro bekommen. Das Geld sollen die Geldhäuser zur Stützung der Wirtschaft an Unternehmen weiterreichen.
Experten gehen davon aus, dass dies darauf ziele, Liquidität bereitzustellen, um möglichen Engpässen in den kommenden Wochen vorzubeugen.
Als Nachfolger für den 66-Jährigen bei der People's Bank of China (PBOC) sei Guo Shuqing im Gespräch, ein ehemaliger Banker und Chef der Wertpapieraufsicht, der derzeit Gouverneur der östlichen Provinz Shandong ist. Zhou führt die Zentralbank seit 2002. Er drängt auf Marktreformen.