Technologie

Gartner: Der Tablet-Boom ist zu Ende

Neue Zahlen des IT-Markforschungs-Unternehmen Gartner sagen kurz vor dem Launch des neuen iPads das Ende des Tablet-Booms voraus. Am Mittwoch korrigierten die IT-Analysten ihre Absatzerwartung für die 2014 verkauften Neugeräte um 26 Millionen Stück. Auch in den kommenden Jahren soll das Tablet demnach mit einem einstelligen Marktanteil bei IT-Hardware ein Nischenprodukt bleiben.
17.10.2014 00:52
Lesezeit: 1 min

Das führende IT-Markforschungs-Unternehmen Gartner hat kurz vor dem Launch des neuen iPads Zahlen veröffentlicht, die das Ende des Tablet-Booms voraussagen.

Am Mittwoch korrigierten die IT-Analysten ihre Prognose für die 2014 verkauften Neugeräte um 26 Millionen Stück. Noch im Juli waren die Marktforscher davon ausgegangen, dass in diesem Jahr mehr als 256 Millionen neu produzierte Tablets verkauft würden, jetzt rechnen sie bis Jahresende nur noch mit 229 Millionen. Für das kommende Jahr wird ein Absatz von 273 Millionen Geräten erwartet, vor drei Monaten lag die Prognose noch bei 321 Millionen.

Damit sollen im kommenden Jahr rund 50 Millionen Tablets weniger verkauft werden. Die Zahlen zeigen einen eindeutigen Trendwechsel bei den Käufern an: Der Tablet-Boom ist offenbar nur viereinhalb Jahre nach der Veröffentlichung des ersten iPads wieder vorbei. Bis 2018 rechnet Gartners Research-Director Ranjit Atwal sogar mit einem Wegfall von 90 Millionen neuen Tablet-Käufern.

„Viele Tablet-User ersetzen ihr altes Tablet nicht durch ein neues, sondern bevorzugen andere Hybrid-Produkte oder Zwei-in-Eins-Produkte“, so Atwal. Auch die Verlängerung der Lebensdauer aktueller Modelle auf drei Jahre spiele eine Rolle.

Die neuen Zahlen von Gartner belegen, dass die Tablets vorerst ein Nischenprodukt bleiben. Viele Hersteller gingen davon aus, dass die Tablets in Zukunft etwa die Notebooks ablösen würden. Doch auch in den kommenden Jahren soll der Anteil der Tablet-Nutzer laut Gartner im einstelligen Prozentbereich bleiben.

Die User bevorzugen den Zahlen zufolge Misch-Geräte, die näher am Computer oder Smartphone sind statt genau dazuwischen: Sowohl die Ultramobile Notebooks als auch die Telefon-Hybriden legen zu.  Die Verkaufszahlen für traditionellen PCs und Mobiltelefone bleiben hingegen nahezu unverändert.

Die Zahlen im Überblick:

Worldwide Device Shipments by Segment (Thousands of Units)

Device Type 2013 2014 2015
Traditonal PCs (Desk-Based and Notebook) 296,131 276,221 261,657
Ultramobiles, Premium 21,517 32,251 55,032
PC Market Total 317,648 308,472 316,689
Tablets 206,807 256,308 320,964
Mobile Phones 1,806,964 1,862,766 1,946,456
Other Ultramobiles (Hybrid and Clamshell) 2,981 5,381 7,645
Total 2,334,400 2,432,927 2,591,753

Quelle: Gartner (Juni 2014)

 Device Type 2013 2014 2015
Traditional PCs (Desk-Based and Notebook) 296,131 276,457 261,005
Ultramobile Premium 21,517 37,608 64,373
PC Market Total 317,648 314,065 325,378
Tablets 207,082 229,085 272,904
Mobile Phones 1,806,964 1,859,946 1,928,169
Other Hybrids/Clamshells 2,706 6,462 8,609
Total 2,334,400 2,409,558 2,535,060

Quelle: Gartner (Oktober 2014)

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zukunft unter Druck: Die Wasserstoff-Fabrik von Daimler und Volvo gerät ins Stocken
23.04.2025

Mitten in der Energiewende setzen die Lkw-Riesen Daimler und Volvo auf Wasserstoff – doch der Fortschritt ihres Gemeinschaftsunternehmens...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Apple und Meta im Visier – Brüssel greift hart durch
23.04.2025

Apple und Meta sollen zusammen 700 Millionen Euro zahlen – wegen mutmaßlicher Verstöße gegen das neue EU-Digitalgesetz. Die Kommission...

DWN
Politik
Politik Machtkampf in Washington: Will Trump Fed-Chef Powell stürzen?
23.04.2025

Trump plant möglicherweise die Entlassung von Fed-Chef Jerome Powell – ein beispielloser Schritt, der die Unabhängigkeit der...

DWN
Finanzen
Finanzen „Krise ist die neue Normalität“ – Warum kluge Investoren jetzt gegen den Strom schwimmen müssen
23.04.2025

Volatilität ist kein Ausnahmezustand mehr, sondern System. Warum Investoren jetzt mit Besonnenheit, Disziplin und antizyklischer Strategie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Digitaler Produktpass: Was die EU plant und was das für Firmen bedeutet
23.04.2025

Die Europäische Union will Ressourcen schonen und Emissionen und Abfälle reduzieren. Dafür plant sie den sogenannten digitalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Bierbrauer in der Krise
23.04.2025

Eigentlich feiern die Brauer am 23. April den Tag des deutschen Bieres. Doch auch in diesem Jahr sind die Perspektiven der Branche eher...

DWN
Politik
Politik Spar- und Investitionsunion: Brüssel will die unsichtbare Zollmauer einreißen – und den Finanzsektor revolutionieren
23.04.2025

Brüssels stille Revolution: Wie Kommissarin Albuquerque den europäischen Finanzmarkt neu ordnen will – und dabei an den Grundfesten der...

DWN
Politik
Politik Putins Frontstopp: Moskaus neues Angebot könnte Trump in die Falle locken
23.04.2025

Putins überraschende Gesprächsbereitschaft trifft auf strategisches Kalkül in Washington – der Westen steht vor einer geopolitischen...