Neue Geldgeschenke der japanischen Notenbank haben an den internationalen Aktienmärkten am Freitag für Kurssteigerungen gesorgt. Der Dax legte 2,3 Prozent auf 9326,87 Punkte zu, der EuroStoxx50 gewann 2,6 Prozent auf und 3113,32 Zähler. Der Nikkei-Index in Tokio kletterte auf den höchsten Stand seit sieben Jahren, in New York sprang der Dow-Jones-Index auf ein Rekordhoch. „Die Wünsche und Hoffnungen vieler Anleger wurden erfüllt, nach dem Ende der Anleiheaufkäufe der US-Notenbank tritt nun eine andere Notenbank geldpolitisch aufs Gaspedal“, schrieb Jens Klatt vom Brokerhaus FXCM.
Um die Wirtschaft anzukurbeln und die Teuerung in Schwung zu bringen, wollen die Zentralbanker bis zu 80 Billionen Yen (572 Milliarden Euro) pro Jahr an Wertpapieren aufkaufen. Bislang waren nur 60 bis 70 Billionen Yen geplant. Der Yen geriet daraufhin deutlich ins Rutschen: Der Dollar kletterte um bis zu drei Prozent auf 112,47 Yen und markierte damit den höchsten Stand seit fast sieben Jahren.
Größter Gewinner im Dax waren die Aktien des Chipherstellers Infineon mit einem Plus von 6,2 Prozent, nachdem Wettbewerber Microchip einen optimistischen Ausblick lieferte. Die Aussicht auf Einsparungen trieben Lanxess um drei Prozent an. Im Rahmen eines Sparprogramms sollen einem Bericht der Zeitung "Rheinische Post" zufolge bis zu 1200 Jobs Stellen in Verwaltung, Marketing sowie in der zentralen Forschung und Entwicklung wegfallen.
Frankreichs größte Bank BNP Paribas überzeugte mit einer Gewinnsteigerung um elf Prozent. BNP-Aktien verteuerten sich an der Pariser Börse um 3,5 Prozent. Britische Banken setzten dank der Aussicht auf längere Übergangsfristen für strengere Eigenkapital-Regeln zu einem Höhenflug an, allen voran Barclays mit einem Kursplus von 8,2 Prozent. Das zog auch die Papiere der Deutschen Bank mit nach oben, die 2,4 Prozent gewannen.
Einziger Verlierer im Dax waren Linde, die nach der Prognosesenkung vom Vortag ihre Talfahrt fortsetzten und weitere 2,5 Prozent nachgaben.