Weltwirtschaft

In aller Stille: Niederlande holen Gold aus New York zurück

Lesezeit: 1 min
21.11.2014 22:46
Die Niederlande haben 122,5 Tonnen ihrer Goldbestände aus den USA zurückgeholt. Ein Sprecher der Notenbank der Niederlande sagt, dass es nicht sehr weise sei, die Hälfte der eigenen Goldbestände in New York zu lagern. Der Kalte Krieg sei schließlich vorüber.
In aller Stille: Niederlande holen Gold aus New York zurück

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Goldbestände der Niederlande befanden sich bisher zu 51 Prozent in den USA, zu 20 Prozent in Kanada, zu 18 Prozent in Großbritannien und zu 11 Prozent im eigenen Land.

Doch die niederländische Notenbank (DNB) hat den eigenen Goldbestand in New York um 20 Prozent reduziert und nach Amsterdam transportiert. Es handelt sich dabei um eine Menge von 122,5 Tonnen, die in der Federal Reserve Bank lagerte. Das geht aus einer Mitteilung der DNB hervor.

Künftig sollen jeweils 31 Prozent der niederländischen Goldreserven in Amsterdam und New York gelagert werden. Die Vorräte in Ottawa und London sollen unangetastet bleiben.

Associated Press interpretiert die Aktion der Notenbank:  „Die DNB schließt sich damit anderen Notenbanken an, die einen größeren Teil ihrer Goldbestände in der eigenen Heimat lagern (…) Zusätzlich führt das zu einer ausgewogeneren Aufteilung der Goldreserven (…) und könnte auch zu einem positiven Vertrauens-Effekt in der Öffentlichkeit führen.“

Die internationale Lage habe sich seit dem Ende des Kalten Kriegs geändert. Das ziehe neue Beurteilungen nach sich. „Es ist nicht länger sehr weise, die Hälfte unseres Golds an einem einzigen Ort der Welt zu lagern (…) Das war es vielleicht während des Kalten Kriegs, aber jetzt nicht mehr“, sagte ein DNB-Sprecher der niederländischen Zeitung Telegraaf.

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs hatte die DNB ihre Goldbestände insbesondere in New York erhöht. Dies erfolgte nach Abschluss des Bretton-Woods-Abkommens im Jahr 1944, die eine neue internationale Währungsordnung schuf. In den vergangenen Jahrzehnten hat die DNB immer wieder Goldmengen-Verschiebungen vorgenommen.

Im Jahr 2000 ließ die DNB ihre Goldbestände aus Australien in die USA transportieren, weil die Gewölbe der australischen Notenbank geschlossen wurden. Das Gold konnte dort nicht mehr deponiert werden.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Festnahmen in Bayern: mutmaßliche Agenten mit Russlandverbindungen
18.04.2024

Die zwei Männer sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fachkräftemangel bedroht Mittelstand mehr als teure Energie
18.04.2024

Ein Mangel an geeignetem Personal ist für viele Firmen in Deutschland Alltag. Im Mittelstand ist der Fachkräftemangel laut einer neuen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mercedes trotzt dem Trend: Jetzt soll sogar ein Maybach-Van die Besserverdiener locken
18.04.2024

Das Interesse an Elektro-Fahrzeugen in Deutschland ist verhalten. Während VW und Tesla das bei den Zulassungszahlen bemerken, nutzen die...

DWN
Politik
Politik Warum Kürzungen in der Flüchtlingspolitik nicht hilfreich sind
18.04.2024

Immer mehr Politiker und Wirtschaftsexperten fordern eine Neuanpassung der Asylpolitik. Aktuell finden kontroverse Maßnahmen wie...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Iran-Israel-Konflikt: Führt das Krisentreffen in Israel mit Baerbock und Cameron zur Deeskalation?
17.04.2024

Bei Gesprächen mit israelischen Politikern bemühen sich Annalena Baerbock und David Cameron, einen möglichen Vergeltungsschlag gegen den...

DWN
Politik
Politik Günstlingswirtschaft und Gefälligkeiten: Stephan Weil in Niedersachsen am Pranger
17.04.2024

In Berlin steht Kai Wegner (CDU) unter Verdacht, seine Geliebte mit einem Senatorenposten bedacht zu haben. Ursula von der Leyen (CDU)...

DWN
Technologie
Technologie Fluch oder Segen? – Was man aus Müll alles machen kann
17.04.2024

Die Welt ist voller Müll. In den Ländern des globalen Südens gibt es teilweise so viel davon, dass Menschen auf Abfallbergen ihr Dasein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzrekorde im März: Nachwehen der Coronahilfen
17.04.2024

Deutsche Unternehmen klagen aktuell viel über die Umstände – und die Unternehmensinsolvenzen sind auch auf Rekordniveau. Ein Grund...