Finanzen

Rechtskosten in Milliardenhöhe drücken Gewinn bei JP Morgan

Der Nettogewinn von JP Morgan ist im vierten Quartal um 6,6 Prozent auf 4,9 Milliarden Dollar zurückgegangen. Ausschlaggebend für diese Negativ-Entwicklung waren Ausgaben für Gerichtskosten. Die US-Großbank befindet sich aktuell in zahlreichen Rechtsstreitigkeiten.
14.01.2015 14:28
Lesezeit: 1 min

Sonderlasten für Rechtsstreitigkeiten haben die größte US-Bank JP Morgan erneut ausgebremst. Der Nettogewinn fiel im vierten Quartal um 6,6 Prozent auf 4,9 Milliarden Dollar, wie das Geldhaus am Mittwoch mitteilte. Für Verfahren und Ermittlungen legte das Management dieses Mal nach Steuern knapp eine Milliarde Dollar zurück. Außerdem wurde die Vorsorge für faule Kredite aufgestockt, obwohl die US-Wirtschaft derzeit brummt.

Im vorbörslichen Handel an der Wall Street gaben die Aktien des Instituts daraufhin um 1,2 Prozent nach, weil die Analystenerwartungen nicht erreicht wurden.

Mit mehr als 20 Milliarden Dollar hatte JP Morgan 2013 noch größere Belastungen aus Rechtsstreitigkeiten verkraften müssen. Aber auch seitdem fallen immer wieder hohe Summen an. Viele Fälle gehen noch auf Verfehlungen in der Finanzkrise zurück. Im November 2014 hatte JP Morgan aber auch eine Zahlung von insgesamt einer Milliarde Dollar an Aufsichtsbehörden in Großbritannien und den USA zugesagt. Diese geht auf Manipulationen des Devisenmarktes zurück. In diesem Fall wird auch gegen zahlreiche andere Banken ermittelt.

Im operativen Geschäft gab es im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren im abgelaufenen Quartal einen Einnahme-Rückgang von 23 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar. Der Bereich ist besonders schwankungsanfällig. Viele Marktteilnehmer rechnen hier erst mit Besserung, sobald die US-Notenbank Federal Reserve die seit Jahren historisch niedrigen Zinsen wieder anhebt. Das wird noch 2015 erwartet. Auch die Deutsche Bank ist stark abhängig vom Handel mit Anleihen.

Diese Woche wollen in den USA auch noch die Rivalen Bank of America und Citigroup sowie die Investmentbank Goldman Sachs ihre Bilanzen vorlegen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Starbucks dreht den Spieß um: Mehr Baristas statt mehr Maschinen
10.05.2025

Starbucks gibt auf die Maschinen auf: Statt weiter in teure Technik zu investieren, stellt das Unternehmen 3.000 Baristas ein. Nach...

DWN
Panorama
Panorama EU-Prüfer sehen Schwächen im Corona-Aufbaufonds
10.05.2025

Milliarden flossen aus dem Corona-Topf, um die Staaten der Europäischen Union beim Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie zu unterstützen....

DWN
Finanzen
Finanzen Estateguru-Desaster: Deutsche Anleger warten auf 77 Millionen Euro – Rückflüsse stocken, Vertrauen schwindet
10.05.2025

Immobilien-Crowdfunding in der Vertrauenskrise: Estateguru kann 77 Millionen Euro deutscher Anleger bislang nicht zurückführen – das...

DWN
Politik
Politik Landtagswahlen Baden-Württemberg 2026: AfD liegt vor den Grünen – eine Partei gewinnt noch mehr
09.05.2025

Die AfD überholt erstmals laut Insa-Umfrage die grüne Partei in Baden-Württemberg, die seit 13 Jahren regiert und die größte...